Pro Darm - Für Ihre Darmgesundheit

Mythen über die Darmspiegelung mit Prof. Dr. med. Henning Schulze-Bergkamen

Mythen rund um den Darmkrebs mit Priv.-Doz. Dr. med. Marc Bludau

"Darmkrebs, das sollten Sie wissen" mit Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen, Chefarzt der Gastroenterologie, Onkologie, Diabetologie, Rheumatologie, Palliativmedizin und Leiter des Tumorzentrums

„Diagnose Darmkrebs“ mit Priv.-Doz. Dr. med. Marc Bludau MHBA, FEBS, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie am Marien-Hospital Wesel

    Wissenswertes rund um den Darm, Gesundheit und Ernährung:

  • Unser Darm - ein Wunderwerk

    Der Darm erfüllt Tag für Tag ein immenses Pensum und ist ein echtes Wunderwerk der Natur. Er ist etwa sieben Meter lang, arbeitet Tag und Nacht und bewältigt in einem Menschenleben schätzungsweise 30 Tonnen Speisen und 50.000 Liter Flüssigkeit. Er ist ein zentraler Energielieferant, beherbergt ein riesiges Nervengeflecht und ist wichtiger Taktgeber für das Immunsystem.

    • ca. sieben Meter lang
    • verarbeitet 30 Tonnen Speisen und 50.000 Liter Flüssigkeit in einem Menschenleben
    • besiedelt mit ca. 100 Billionen Bakterien aus über 1000 Arten
    • bildet am Tag ca. 2-3 Liter Magensaft
    • zentraler Energielieferant
    • riesiges Nervengeflecht
    • Taktgeber für das Immunsystem
  • Ballaststoffe und Wasser sind "systemrelevant"

    Wissenswertes zu Magen und Darm – „häppchenweise“

    Welche ­Ernährung ist gut für den Darm?

    Ballaststoffe und Wasser.

    Der Magen – duldsam und robust

    Es gibt kein vergleichbares, duldsameres und robusteres Organ als den Magen. Durch seine Beschaffenheit und seine Fähigkeit, Magensäure zu produzieren und gleichzeitig wie kein anderes dagegen geschützt zu sein, ist nicht so sehr entscheidend, WAS jemand zu sich nimmt, sondern WIE das geschieht – zu welcher Tageszeit und in welchen Mengen.

    Was tut dem Magen gut?

    Es ist darauf zu achten, dass ein Mensch nie zu lange nüchtern bleibt, sonst wird zu viel der Säure gebildet, die sich auf Dauer, gemeinsam mit anderen Faktoren, schädlich auswirken kann. Also: lieber drei kleine Mahlzeiten als eine umfangreiche.

    „Flugzeuge im Bauch“

    Viele weitere Faktoren sind hinsichtlich der Verträglichkeit von Nahrung wesentlich. Für den Bauch und somit auch für den Darm spielen Stress und durchaus auch positive Empfindungen eine Rolle. Die „Flugzeuge im Bauch“, nervale und hormonelle Komponenten nehmen Einfluss. Wenn uns etwas „auf den Magen – oder den Darm – schlägt“, können häufigere Toilettengänge das Ergebnis sein.

    Wie kann der Darm gut arbeiten?

    Ballaststoffe und Wasser als Bestandteile der Nahrung tun dem Darm gut; mehr noch, sie sind funktionsrelevant. Damit alle aufgenommenen Nahrungsmittel verwendet werden können, müssen sie quellen. Wenn kein ausreichendes Flüssigkeitsangebot besteht, verstopft der Darm – eines der großen Ernährungsprobleme unserer Zeit. 

    Schaden „Light-Produkte“?

    Der erhöhte Konsum von „Light-Produkten“ hat auch nachteilige Auswirkungen. Diese Zuckerersatzstoffe können zu Blähungen (Flatulenzen) und Durchfall führen. Auch der grundsätzlich zu empfehlende Konsum von ballaststoffreichen Gemüsesorten kann in Einzelfällen unangenehme Luftansammlungen im Bauch erzeugen. An diesem Beispiel wird deutlich, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Ernährung und Stuhlgang gibt. 

  • Der Magen braucht Zeit, um gut arbeiten zu können - von Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II

    Interview mit Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II am Marien-Hospital und Facharzt für Gastroenterologie, zur Bedeutung des Magens für die Ernährung

    Das schlägt mir auf den Magen – welche Mechanismen verbergen sich dahinter?

    Wenn einem sprichwörtlich „etwas auf den Magen schlägt“, wird das physiologische System gestört. Da es sich um ein fein abgestimmtes nervales Netzwerk handelt, kann ein „Zuviel an Menge“ ein Völlegefühl auslösen oder den Eindruck vermitteln, dass „ein Stein im Bauch liegt“. Auch können psychische Faktoren den Magen belasten. Diese Mechanismen entwickeln sich zunächst unbemerkt, bis der Magen dann auch spürbar reagieren kann und sich z.B. durch Völlegefühl, Unwohlsein und Aufstoßen bemerkbar macht. Bei allem handelt es sich um Schutzreflexe, die verhindern sollen, dass etwas Falsches in den Darm gelangt. 

    Kann einem auch etwas auf den Magen schlagen, ohne einen Magen zu besitzen?

    Ja, wenn der Mensch nach einer Gastrektomie (Magenentfernung) ohne die Möglichkeit der Vorverdauung die Mahlzeiten nicht portioniert, wenig kaut und sich keine Zeit beim Essen nimmt.
    Auch mit vorhandenem Magen sollten die Menschen in Ruhe und langsam essen und zu schlingen vermeiden. So hat der Magen die Zeit, die erforderlichen Enzyme und Sekrete bereitzustellen und die Nahrung für den nächsten Abschnitt zu sammeln. Andernfalls wird das System überlastet, das führt zu den schon beschriebenen Auswirkungen.


    Gibt es andere Gefahren für den Magen? Und was ist gemeint, wenn einem im sprichwörtlichen Sinne „die Galle hochkommt“?

    Diese kommt nicht nur im Volksmund „hoch“. Galle kann in der Tat auch bis in den Magen vordringen und diesen reizen. Dieser Vorgang ist z.B. auch bei einer Magenspiegelung sichtbar. Der Magen, in dem ein saures Milieu herrscht, ist umfassend mit Schleimhaut ausgekleidet. Sie schützt ihn vor Verletzungen, Säure oder schädlichen Bakterien. Ein besonderes Bakterium hat sich der Umgebung im Magen aber bestens angepasst, der Helicobacter pylori. Dieses Bakterium schiebt sich unter den Magenschleim und sendet Entzündungsstoffe aus, die zu Geschwüren bis hin zu einem Magenkarzinom führen können.

    Was beruhigt den Magen?

    Zum Beispiel Ingwer, Kümmel, Pfefferminz, Kräuter und Tees, die eine entkrampfende Wirkung entfalten.
    Jeder Mensch hat ein individuelles Muster bzw. „persönliche“ Trigger, die die Feinmotorik des Magens stören. Deshalb muss auch jede/r ausprobieren, was er/sie verträgt. Es heißt auch hier: Entscheidend ist nicht das Was oder Wie, sondern der Faktor Zeit und die Menge der Nahrung bewirken Gutes oder das Gegenteil. 

  • Das "Brechzentrum" des Körpers

    Der Magen ist der erste Anlaufpunkt für die Verdauung. Hier findet die erste Durchmischung der Nahrung mittels Muskelarbeit und mit Hilfe von Sekreten, Enzymen und Magensäure statt; hier werden Keime abgetötet: die Vorverdauung, ein erster wichtiger Schritt im Verdauungsweg. Wenn zu diesem Zeitpunkt bereits etwas Unverträgliches oder gar Giftiges mit der Nahrung aufgenommen wurde, schaltet der Magen „auf stur“. Es erfolgt über das zentrale Nervensystem eine Meldung ans Gehirn – Rückwärtsgang einschalten, und es kommt zum Erbrechen.

    Bei Übelkeit und Erbrechen werden über Rezeptoren Signale zum „Brechzentrum“ weitergeleitet. Ein aktives Gegensteuern ist bei diesem „automatischen Schutzreflex“ nicht möglich. Bei Menschen, die an einem pathologischen Brechreiz leiden, erfolgen auch von weiter unten im Magen-Darm-Trakt nervale Rückmeldungen an den Magen, durch die es dann zum Erbrechen kommt. Der Brechreiz kann auch durch Medikamente oder mechanisch (Finger in den Hals) ausgelöst werden.

  • "Diabetes und Krebs – eine heikle Konstellation" von Henry Kleipaß, Oberarzt in der Klinik Innere Medizin II

    Viele Menschen weltweit sind an einem Diabetes mellitus erkrankt. In Deutschland ist bei circa 7,2 % der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren ein Diabetes mellitus bekannt. Etwa 90 bis 95 % davon leiden an einem Typ-2-Diabetes. Gerade diese Konstellation kann bei einer Chemotherapie zu Problemen führen. 

    Um die Verträglichkeit der Behandlung für den Kranken so gut wie möglich zu gestalten, werden sogenannte Steroide eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Medikamente, die starke Entzündungsreaktionen bremsen und somit auch bei allergischen Reaktionen zum Einsatz kommen. 

    Nachteil von Steroiden
    Leider haben diese Arzneimittel den Nachteil, den Blutzucker ansteigen zu lassen. Die Folge sind erhöhte Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekt, häufiger Harndrang und starkes Durstgefühl. Somit ist neben der belastenden Krebstherapie zusätzlich die Lebensqualität durch einen hohen Blutzucker beeinträchtigt. Demnach ist es wichtig, zunächst vor der Einleitung einer entsprechenden Therapie zu klären, ob ein Diabetes mellitus vorliegt und wie dieser behandelt wird. Bei Problemen wird das Diabetesteam unterstützend tätig.

    Aber nicht nur das Vorhandensein eines Diabetes kann Probleme in der Behandlung nach sich ziehen, die einer Therapie bedürfen. Krankheitsbilder wie der Bauchspeicheldrüsenkrebs, bei dem durch eine Operation die Bauchspeicheldrüse ganz oder teilweise entfernt wird, kann zu einem Diabetes führen. Gerade diese Patienten haben eine sehr empfindliche Stoffwechsellage und bedürfen einer ausführlichen nachhaltigen Schulung und Begleitung, die noch während des stationären Aufenthaltes in der operativen Abteilung erfolgt.
    Begünstigt werden kann die Entwicklung eines Diabetes auch durch die modernen Immuntherapien, so dass man einen Diabetes plötzlich erworben hat. Dies wird u.a. durch die regelmäßigen Laborkontrollen während einer solchen Therapie erkannt.

    Umfassende Betreuung
    Im Marien-Hospital erfolgt in der Medizinischen Klinik II neben der onkologischen, gastroenterologischen und rheumatologischen Diagnostik und Therapie auch die 
    Behandlung von Patienten mit einem  Diabetes mellitus. Durch Oberarzt Henry Kleipaß, der Diabetologe DDG ist und unterstützt wird von Oberärztin Pia Herscu mit der Qualifikation als „Diabetologisch versierte Ärztin“ nach dem Curriculum der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), finden aktuelle Behandlungskonzepte auch für Krebspatienten in unserer Klinik und unseren Ambulanzen ihren Niederschlag. Unterstützt wird das ärztliche Team durch die Diabetesberatung um Ingvelde Löll und Iwona Orlowska. Hier erfolgen nach Rücksprache mit dem ärztlichen Team die Beratung, Schulung und Einstellung und Begleitung für unsere Patienten stationär und ambulant.

    Kontakt zum Beratungsteam unter der Rufnummer 
    0281 104-62712 bzw. zum Sekretariat des NZT unter der Rufnummer 0281 104-1140 

  • Darm- und Magenspiegelung - spezialisierte Diagnostik in der Gastroenterologie

    Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Gerade im alljährlichen bundesweiten „Darmkrebsmonat März“ werben Mediziner dafür, die Vorsorgemöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Mit einer Darmspiegelung lässt sich der Krebs nicht nur in einem frühen Stadium entdecken (dann bestehen zu 90 Prozent gute Heilungschancen), sondern sogar verhindern: Bei einem unauffälligen Befund muss die Untersuchung erst in fünf bis zehn Jahren wiederholt werden. Für Versicherte ab dem 50. Lebensjahr übernehmen die Kassen die Kosten im Rahmen der Vorsorge. 

    Effizient und schmerzfrei

    Eine Darmspiegelung ist effizient, verursacht praktisch keine Nebenwirkungen und kann auf Wunsch im Kurzschlaf erfolgen. Die Spiegelung wird mit einem Endoskop vorgenommen. Das ist ein dünner, biegsamer Schlauch, an dem eine Kamera befestigt ist. Damit ist es möglich, den (vorher entleerten) Darm von innen zu betrachten und mögliche Polypen, die entarten und Krebs verursachen können, zu entdecken. Die Polypen können dann während der Darmspiegelung entfernt werden.

    Die Klinik für Innere Medizin II am Marien-Hospital vertritt eine wissenschaftlich fundierte und patienten-orientierte, vielseitige Fachdisziplin für gastroenterologische Erkrankungen. Dafür steht ein ausgewiesenes Team an gastroenterologischen Fachärzten zur Verfügung. Die interventionelle Endoskopie-Abteilung bietet ein großes Spektrum modernster Endoskopie- und Ultraschalltechnik aus Expertenhand. So ist es möglich, eine sichere Diagnose zu stellen und in vielen Fällen durch Anwendung neuer Verfahren eine schonende Therapie von innen über das Endoskop durchzuführen. So lassen sich Operationen oftmals vermeiden. Alle Untersuchungen können in einer komfortablen Kurznarkose durchgeführt werden. 

    Gebündelte Kompetenzen

    Gastroenterologische Erkrankungen, einschließlich Leber­erkrankungen, werden auch stationär behandelt. Im Rahmen immer größerer Spezialisierungen und Qualitätsverbesserungen zum Wohle der Patienten wurde zudem das Darmzentrum Niederrhein gegründet, in dem die Klinik für Innere Medizin II und die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie ihre Kompetenzen bündeln.

    Abgedeckt sind auch das große Gebiet der Stoffwechselerkrankungen (insbesondere Diabetes, Fettstoff-Wechselstörungen, Ernährungsstörungen), außerdem Störungen des Immunsystems sowie Erkrankungen mit Beschwerden im Bereich des Bindegewebs-, Muskel- und Skelettsystems (Rheuma, entzündliche und degenerative Erkrankungen). Bösartige Erkrankungen bzw. Tumorerkrankungen des Verdauungstraktes werden im Tumorzentrum NZT unter dem Dach der pro homine behandelt.

    Aus unserer Kurzfilmreihe "Medizin reingeklickt": „Bauchspiegelung in 3D“ mit Priv.-Doz. Dr. med. Marc Bludau MHBA, FEBS Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie am Marien-Hospital Wesel.

  • "Vorbild Popeye - Tipps: Was hilft, wenn Kinder übers Essen mäkeln" von Jeannette Hoffmann-Sollich, Sozialpädiatrisches Zentrum Wesel

    Hänschen, 7 Jahre, sitzt mit Vater, Mutter und dem älteren Bruder beim Mittagessen. Es gibt Kartoffeln mit Gulasch. Die Mutter füllt die Teller. Hänschen fängt an zu schreien: „Das Gulasch soll neben die Kartoffeln! Und das Rote will ich sowieso nicht. So ess‘ ich das nicht!“ Mutter: „Nun stell‘ dich nicht so an, kommt doch eh alles in deinen Bauch“. Hänschen zetert weiter, schiebt den Teller weg, isst nicht. Die Stimmung wird gereizter...

    Diese oder ähnliche Situationen hat sicher schon jeder mit Kindern erlebt. Sie sind so typisch, dass sie teilweise überspitzt, manchmal jedoch auch nur gut beobachtet in Büchern oder anderen Medien meist in humorvoller Weise Platz finden (ich empfehle auf YouTube: „Was liest du“ mit Jürgen von der Lippe und Carolin Kebekus, sie lesen aus: „Schief gewickelt“ von Matthias Sachau). 

    Es gibt stressige Phasen

    Viele Kinder – vor allem im Vorschulalter – haben Phasen, in denen sie beim ­Essen sehr wählerisch sind, nur bestimmte Lebensmittel essen wollen, die Zusammensetzung bzw. Separierung auf dem Teller bestimmen möchten oder neue Nahrungsmittel ablehnen, meist ohne sie vorher probiert zu haben. Das ist für die Eltern ü­blicherweise stressig – manchmal peinlich –, aber zunächst nicht besorgniserregend. Solange das Kind fit und aktiv ist, seine allgemeine Entwicklung altersentsprechend verläuft und das „Klima“ innerhalb der Familie überwiegend unbelastet bleibt, besteht kein Grund zur Sorge. Diesen entwicklungstypischen Phasen der einseitigen Ernährungsweise begegnet man am besten mit Geduld und Gelassenheit, aber auf keinen Fall mit Zwang!

    Keine Extrawürste

    Gemeinsame Mahlzeiten sind allein aufgrund der Vorbildfunktion der Eltern (sowie auch der Geschwister) tatsächlich sinnvoll (und eigentlich sowieso und generell). Einige unserer Gepflogenheiten machen durchaus Sinn („Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt“), wenn sie bedeuten, dass es keine Extrawürste für den Essensverweigerer gibt; andere Statements hingegen führen garantiert nicht zu einem entspannten und ­akzeptierenden Essverhalten, etwa: „Der Teller wird leer gegessen“ – meist noch mit einem nachgeschobenen „…sonst…“. 
    Ernährungsberater verweisen darauf, dass die verweigerten Nahrungsmittel auch in veränderter Form angeboten werden sollten, z.B. ­pürierte Möhren oder Gemüse in Spaghettisauce ­„versteckt“. Alternativen zu Obst und Gemüse ­können Frucht- / Gemüsesäfte oder -smoothies sein, die als Nachtisch angeboten werden. 

    Mit dem Löffel balancieren

    Jüngere Kinder sollten in ihrer Entwicklung beim Essen unterstützt werden. Den Brei auf dem Löffel zu balancieren, den Mund zu treffen und die Nudel mit der Gabel aufzupieksen, muss nicht nur geübt werden, sondern führt zum Erleben von Selbstwirksamkeit.

    Erfreulicherweise regelt sich manches auch von selbst: Was heute nicht schmeckt, davon kann es morgen nicht genug geben. Das Essverhalten von Kindern kann sich schlag artig ändern.
    Daher: geduldig bleiben und immer mal wieder etwas zum Probieren anbieten. Nach einer Studie aus den USA ist es günstig, neue Nahrungsmittel kindgerecht „anzupreisen“. Sätze wie „das Vollkornbrot hilft dir, schnell zu laufen“, „Spinat hat Popeye stark gemacht“ scheinen die Akzeptanz der Kinder gegenüber neuen Lebensmitteln zu steigern.

    Geduld, Gelassenheit und Durchhaltevermögen statt Stress und Zwang 

    Günstig sind gemeinsame Mahlzeiten ohne mediale Ablenkung und mit neutralen oder positiven Gesprächsthemen, an denen sich möglichst alle in der Familie gleichermaßen beteiligen können. So erhält jeder ein genügendes Maß an Aufmerksamkeit. Das führt zu einer angenehmen Atmosphäre. Ungeliebtes Gemüse wird wie selbstverständlich aufgetischt und von den übrigen Familienmitgliedern gegessen. Gelassene Eltern, die zum Probieren ermuntern und akzeptieren, dass ihre Kinder nichts oder nur ein bisschen essen, und die sich ihre Gefühle von Enttäuschung und Ärger nicht anmerken lassen, tragen zu einer entspannten Atmosphäre beim Essen bei. 

    Kinder testen Grenzen aus 

    Vielfach geht es aber gar nicht ums Essen an sich, sondern um das Verhalten „drumherum“. Jedes Kind (gilt nicht für Säuglinge!) testet Regeln und Grenzen aus. Da Essen bzw. Versorgung etwas Existenzielles ist, sind Eltern schnell sehr besorgt. Kinder bemerken das, wenn sie Essen verweigern und nehmen dies (ggf.) zum Anlass, Regeln und Grenzen zu hinterfragen und sich in „Machtkämpfe“ zu begeben. Statt sich darauf einzulassen und z.B. separat für das Kind zu kochen oder spezielle Nahrungsmittel zu präsentieren, sollten Eltern auf die natürliche Konsequenz des Nichtesssens vertrauen. „Du brauchst nicht zu essen“ bedeutet für das Kind eine Wahl, für die es selbst die Verantwortung trägt. Um die Wahl treffen zu können, braucht es jedoch die Erfahrung des Hungergefühls als natürliche Konsequenz – und nicht die Darreichung des Lieblingsgerichtes.

    Das schmeckt Kindern - Ein Rezeptvorschlag

    Kurioses & was es sonst noch so gibt

  • "Der Glieder Streit mit dem Magen" von Friedrich von Hagedorn

    Die Glieder fingen an,
    den Magen mit diesen Worten zu verklagen: 
    Da liegt er auf der Bärenhaut, 
    Thut nichts, als dass er nur verdaut,
    Sich stets mit Speis‘ und Trank erquicket,
    Und was ihm übrig, von sich schicket. 
    Wir aber sorgen Tag und Nacht, 
    Ihm seine Nahrung zu gewinnen: 
    Ey! sind wir dann nicht wohl bey Sinnen?
    Auf, lasst uns ihm den Dienst entziehn!
    Er mag hinfort sich auch bemühn, 
    Und seine Nahrung selbst erwerben, 
    Wo nicht; so kann er Hungers sterben; 
    Was haben wir vor Dank davon?
    Was gab er uns vor einen Lohn?
    Nun gnug, es heißt in diesem Falle,
    Für sich ein jeder, Gott für alle! 
    Hiermit bewegte sich kein Glied, 
    Es ward dem Mund und armen Magen
    Kein Essen weiter fürgetragen,
    Der Leib bekam kein frisch Geblüt 
    Und konnt‘ aus Schwachheit und für Beben, 
    Nicht Haupt noch Fuß und Hand erheben.
    Da merkten erst die Glieder an, 
    Dass der, der ihnen müßig schiene,
    Dem ganzen Körper besser diene, 
    Als ihre Müh bisher gethan, 
    Und ihnen allen heilsam wäre, 
    Wenn man ihn, wie zuvor, ernähre.
    So müssen auch der Obrigkeit
    Die Unterthanen alle dienen, 
    Weil sie dafür hinwieder ihnen 
    Schutz, Unterhalt und Ruh verleiht.
    Der Magen lebt zwar durch die Glieder;
    Doch er ernährt und stärkt sie wieder.

    Quelle: Friedrich von Hagedorn: 
    Der Glieder Streit mit dem ­Magen; in: Hermann Lindner: Fabeln der Neuzeit. England, ­Frankreich, Deutschland. Ein Lese- und Arbeitsbuch. ­München: Fink. 1978, S. 169.

Spezial-Sprechstunden im Darmzentrum (mit den Pfeiltasten durchblättern):

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