Behandlungsangebote

Behandlungsspektrum

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Handchirurgie behandelt Patienten mit degenerativen Erkrankungen und unfallbedingten Verletzungen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparates sowie deren Folgezustände. Schnelle und fachlich kompetente Hilfe unter Einsatz aktueller Therapieverfahren mit dem Ziel möglichst rascher Genesung ist unser wichtigstes Anliegen. Hierbei wenden wir konservative Behandlungsmethoden, zeitgemäße Hilfsmittel (z.B. moderne Kunststoffverbände) sowie bewährte und innovative operative Verfahren nach dem aktuellen medizinischen Wissensstand an. Dem fachlich hoch qualifizierten Behandlungsteam stehen gut ausgestattete Räumlichkeiten und ein neuer Operationstrakt mit modernsten Instrumentarien und Implantaten (Titan) zur Verfügung. In der Endoprothetik setzen wir bei der roboterassistierten Implantation von Knie- und Hüftprothesen als Vorreiter in Europa das aktuell modernste System ein. Es ermöglicht dem Operateur ein Höchstmaß an Präzision. Davon profitieren die Patienten in hohem Maße. 

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Wir bieten eine differenzierte orthopädische und unfallchirurgische Versorgung für alle Altersgruppen mit spezifischen Behandlungskonzepten an:

  • Eine moderne Notfallaufnahme mit speziell qualifiziertem Personal sichert die kompetente Versorgung, auch von schwerverletzten Patienten (Polytrauma), rund um die Uhr
  • Von der Berufsgenossenschaft sind wir zur Behandlung von Arbeits- und Wegeunfällen sowie zum Verletztenartenverfahren (§6-Fälle) zugelassen
  • Die intensive Kooperation mit den weiteren Fachabteilungen des Hauses ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung der Patienten
  • Der frühzeitige und intensive Einsatz rehabilitativer und krankengymnastischer Behandlungsmaßnahmen im Rahmen der Therapiekonzepte gewährleistet eine zügige Reintegration in den Alltag

Das medizinische Leistungsspektrum der Klinik umfasst u.a.:

  • Einbau von modernen und altersspezifischen Kunstgelenken (Endoprothesen) bei Verschleißerkrankung (Arthrose) und unfallbedingter Gelenkverletzung
  • Besondere Erfahrungen bestehen auf dem Gebiet der Wechseloperationen bei gelockerten und entzündeten Endoprothesen sowie bei Brüchen im Bereich der Prothesen. Hierbei kommen Spezialimplantate und Knochenaufbautechniken zur Anwendung.
  • arthroskopische Operationen aller Gelenke
  • handchirurgische Eingriffe auch unter Einsatz des Operationsmikroskopes
  • differenzierte Fußchirurgie mit korrigierenden und endoprothetischen Operationsmethoden
  • gelenkerhaltende Verfahren einschließlich Umstellungsosteotomien, Knorpel- und  Knochentransplantationen
  • komplexe Unfall- und Wiederherstellungschirurgie bei schweren Verletzungen wie offenen Brüchen, Becken- und Wirbelsäulenverletzungen
  • Kindertraumatologie mit modernsten, minimal-invasiven Verfahren unter gemeinsamer Patienten-Betreuung mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
  • interdisziplinäre Betreuung der älteren Patienten mit der Klinik für Geriatrie bei alterstypischen Verletzungen mit Anwendung von minimal-invasiven Operationsverfahren wie der Ballonkyphoplastie

Wir bieten eine menschlich zugewandte und medizinische Behandlung in enger Kooperation mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen an. Zur stetigen Weiterentwicklung und zum fachlichen Austausch führen wir regelmäßige Fort-, Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen durch.

Behandlungen

  • Unfallchirurgie

    Im Rahmen der unfallchirurgischen Versorgung behandeln wir alle Verletzungen des Bewegungsapparates einschließlich Becken- und Wirbelsäulenverletzungen. Hierzu zählen auch Gelenk- und Bandverletzungen durch Sportunfälle. Unser Ziel ist die schnelle und fachlich kompetente Hilfe unter Einsatz modernster Therapieverfahren mit rascher Genesung. Durch die exzellente Ausstattung der Klinik mit hochmodernen Operationssälen und neuesten winkelstabilen Implantaten aus Titan sind wir in der Lage, eine innovative und doch bewährte unfallchirurgische Versorgung rund um die Uhr anzubieten. In einer Vielzahl von Fällen gelingt die operative Therapie durch minimal-invasive oder arthroskopische (Schlüssellochtechnik) Verfahren.

    Jährlich werden ca. 1.500 Operationen bei frischen Unfallverletzungen und Spätfolgen nach Unfällen durchgeführt. Die Unfallambulanz betreut im Jahr etwa 5.000 Verletzte und ist rund um die Uhr ärztlich besetzt. Die Röntgenabteilung mit CT, MRT und Operationstrakt gewährleistet durch kurze Wege eine schnelle Diagnostik und Therapie. Sämtliche moderne Operationsverfahren einschließlich minimal-invasiver Techniken kommen zur Anwendung. 

    Zu den neuen Verfahren, die in der Unfallchirurgie angewendet werden, zählen:

    • Autologus Cartilage Regeneration (AutoCart) zur Regeneration bei Knorpelschäden
    • IlluminOss: Knochen-Stabilisierung durch Kunststoff-Implantat


    Das Marien-Hospital verfügt zudem über ein zertifiziertes Alterstraumatologisches Zentrum (ATZ), in dem ältere Patienten mit Frakturen gemeinsam von der Unfallchirurgie und der Altersmedizin behandelt werden. Das ATZ behandelt Patienten mit z. B. hüftgelenk- und kniegelenknahen Oberschenkelbrüchen, Oberschenkelhalsbrüchen, Wirbelbrüchen, Brüchen des Beckens, Schulterbrüchen oder Unterschenkelbrüchen. Oberstes Ziel der Behandlung ist es, die Mobilität und Selbstständigkeit des Patienten wiederherzustellen, um so die größtmögliche Unabhängigkeit von fremder Hilfe zu gewährleisten. Regelmäßige gemeinsame Visiten des Altersmediziners und Chirurgen sowie Chefarztvisiten inklusive Physiotherapeuten und betreuender Fachgesundheitspflegekräfte sichern das hohe Versorgungsniveau dieser Spezialeinheit ebenso wie eine wöchentliche Teamkonferenz aller beteiligten Berufsgruppen.

  • Endoprothetik

    Bei Endoprothesen (von griech. endo = innen) handelt es sich um Implantate, die dauerhaft im Körper verbleiben und das geschädigte Körperteil ganz oder teilweise ersetzen. Deutschlandweit werden jährlich über 400.000 künstliche Gelenke eingebaut – darunter auch immer mehr künstliche Schultergelenke. 

    Eine große Anzahl verschiedener Prothesenformen und -materialien stehen den Operateuren zur Verfügung, um auf die individuellen Anforderungen der Patienten an Funktion und Belastbarkeit der künstlichen Gelenke eingehen zu können. Selbst das regelmäßige Sporttreiben stellt heute für viele Träger von künstlichen Gelenken eine selbstverständliche Verbesserung der Lebensqualität dar. Um eine Endoprothetik auf höchstem Niveau am Marien-Hospital anbieten zu können, wurde das Endoprothetikzentrum (EPZ) gegründet, das bereits mehrmals erfolgreich (re-)zertifiziert wurde.

    Innovative Wege

    Im Marien-Hospital werden jährlich mehr als 500 künstliche Hüft- und Kniegelenke implantiert. Nicht nur der primäre Gelenkersatz, sondern auch hochkomplizierte Wechseloperationen mit Austausch funktionsuntüchtig gewordener Kunstgelenke gegen neue künstliche Gelenke werden routinemäßig durchgeführt. Spezielle Implantate können bei geeigneten Patienten minimalinvasiv, d.h. besonders gewebeschonend, an Knie- und Hüftgelenken eingebracht werden. Die im EPZ verwendeten Implantat-Materialien erfüllen höchste Qualitätsstandards. In der Allergieversorgung beim künstlichen Kniegelenk werden in Wesel innovative Wege begangen (Keramik-Knie).

    Breites Spektrum

    Beim Hüftgelenkersatz werden zementfreie, zementierte und kombinierte (hybrid) Prothesentypen mit wahlweise kurzen oder längeren Prothesenstielen und verschieden zu verankernde Hüftpfannen-Systeme angewendet. In manchen Fällen von Austauschoperationen kommen auch modular (Baukastenprinzip) aufgebaute Spezialprothesen zur Anwendung. In Weiterentwicklung und basierend auf etablierten Operationsmethoden werden minimalinvasive Implantationstechniken, zu der auch die sogenannte AMIS-Technik gehört, in geeigneten Fällen routinemäßig angewendet.

    Beim Kniegelenkersatz findet die Auswahl der Implantatmaterialien in Anlehnung an den Schweregrad der Erkrankung des Gelenkes statt. Es werden Teilprothesen, Oberflächenprothesen, achsgeführte und modulare Spezialprothesen angewendet. Auch beim Kniegelenkersatz werden zementierte, zementfreie oder hybrid zu verankernde Prothesentypen verwendet. Die Hauptoperateure kombinieren die verschiedenen Materialien und Verankerungstechniken unter Berücksichtigung der individuellen Erfordernisse der Patienten. Bei der Versorgung von Metall-Allergikern wird die einzige weltweit zugelassene vollkeramische Kniegelenks-Endoprothese verwendet.

    Roboterunterstützung in der Knie-Endoprothetik

    Das Endoprothetik-Zentrum bietet die robotergestützte Kniegelenk-Endoprothetik an. Der Vorteil: Neben der optimalen Position für die Verankerung der Prothese im Knochen berücksichtigt der Roboter auch die Bandspannung in allen Bewegungsabläufen. Dies ist entscheidend für ein sicheres Beugen und Strecken des künstlichen Gelenks ohne Stabilitätsverlust. Im Ergebnis kommt der Patient nach dem Eingriff erheblich besser mit seinem Gelenk zurecht.

    Spezielle Sprechstunde

    Das EPZ bietet eine spezielle Endoprothesen-Sprechstunde an, die in der Regel dreimal in der Woche abgehalten wird und in der die Patienten ihre individuellen Anforderungen an ihr künftiges Kunstgelenk mit den untersuchenden und beratenden Ärzten ausführlich besprechen können. Eine telefonische Terminabsprache zu dieser speziellen Sprechstunde ist erforderlich.

    Teamleistung

    Um dem Patienten eine optimale Versorgung mit bestmöglichem Ergebnis bei gleichzeitig kurzem (aktuell 5-8 Tage) stationären Aufenthalt bieten zu können, ist Teamleistung im Marien-Hospital selbstverständlich: vom Sekretariat über das ärztliche Team und den Pflegedienst bis zu den Physiotherapeuten und dem Sozialdienst – alle kümmern sich mit Engagement um das Wohl der Patienten. Die Kombination aus einem motivierten Team, modernen Operationsmethoden mit bewährten Implantatsystemen und einer ständigen Weiterentwicklung nach aktuellen wissenschaftlichen Standards machen den Erfolg des EPZ am Marien-Hospital aus.

  • Handchirurgie

    Die Handchirurgie ist spezialisiert auf die Behandlung von angeborenen und erworbenen Funktionsstörungen der Hand. Unser Spektrum in der Handchirurgie beinhaltet die Therapie bei Verletzungen der Knochen, der Weichteile inklusive plastischer Rekonstruktionen, der Sehnen, der Nerven und Gefäße:

    • Akute Verletzungen an Hand und Unterarm (an Bändern, Sehnen, Nerven, Haut und Knochen wie Frakturen, Skidaumen, SL-Band, Verbrennungen, Diskusverletzungen)
    • Morbus Dupuytren
    • Gelenkerkrankungen: Arthrose (Rhizarthrose, Sattel- und Handgelenk, Finger), Rheuma, TFCC-Läsionen, Knorpelschäden, Synovitis
    • Nervenerkrankungen: Karpaltunnelsyndrom, Ulnaris-Rinnensyndrom, Neurome und Neurinome
    • Sehnenscheideneinengungen und Entzündungen des Daumens (Tendovaginitis stenosans de Quervain) und andere (z.B. ECU-Sehne, Strecksehnen, Beugesehnen), Schnellender Finger (Schnappfinger)
    • Fehlstellungen und Fehlbildungen
    • Operationen von gut- und bösartigen Tumoren der Hand

    Die Therapien der Handchirurgie basieren auf arthroskopischen sowie schonenden minimalinvasiven und mikrochirurgischen Techniken. Nach den Operationen legen wir besonders viel Wert auf ein umfassendes Reha-Konzept. Ein erfahrenes Team von Physio- und Ergotherapeuten übernimmt die Nachbehandlung.

    Morbus Dupuytren

    Der Morbus Dupuytren oder auch die Wikinger-Krankheit ist eine sehr häufige Erkrankung, die bereits in den Genen verankert ist und unterschiedlich früh und unterschiedlich stark zur Ausprägung kommt. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Im Regelfall ist der Morbus Dupuytren eine Erkrankung des älteren Menschen, es können aber im Einzelfall auch junge Menschen erkranken. Zunächst bilden sich Knoten in der Handfläche und an den Fingern, später Stränge, die zu einer nicht korrigierbaren Beugung der Finger führen können (sog. Beuge-Kontraktur oder Dupuytren-Kontraktur). Meistens sind Ring- und Kleinfinger betroffen, es können aber auch andere Finger befallen sein. Oft versuchen Betroffene, die Finger durch kräftige Dehnübungen zu strecken, was das Fortschreiten der Kontraktur aber beschleunigen kann und somit kontraproduktiv ist.

    Eine Stadieneinteilung der Erkrankung erfolgt entsprechend dem Streckdefizit. Dabei wird der Grad des Streckdefizits aller Gelenke eines betroffenen Fingers addiert. Vier verschiedene Stadien können unterschieden werden:

    • Stadium I: 0 bis 45°
    • Stadium II: 45 bis 90°
    • Stadium III: 90 bis 135°
    • Stadium IV: > 135°

    Das Fortschreiten der Erkrankung kann durch Massagen oder Krankengymnastik nicht ausreichend aufgehalten werden. Die Indikation zur operativen Therapie ergibt sich, wenn ein Streckverlust eines oder mehrerer Finger > 30° besteht und dies vom Patienten als funktionell beeinträchtigend empfunden wird bzw. starke Schmerzen bestehen oder ausgeprägte Hauteinziehungen vorliegen.

    Minimalinvasive Therapien spielen beim Morbus Dupuytren eine wichtige Rolle. Die klassische Nadelfasziotomie (PNF) kann bei selektierten Befallsmustern gute Ergebnisse mit relativ geringem Kollateralschaden erreichen. Der Vorteil der PNF ist, dass der Eingriff sehr gut verkraftet wird und man relativ schnell wieder einsatzfähig ist. Der Nachteil ist, dass es deutlich häufiger und schneller als nach der OP zu einer erneuten Kontraktur kommt. Einer Studie zufolge haben 80% aller PNF-behandelten Patienten nach fünf Jahren wieder eine Kontraktur.

    Gelenkerkrankungen

    Schmerzen in Fingergelenken nach einem langen Arbeitstag können Warnsignale einer ernsten Gelenkerkrankung sein, die auf keinen Fall zu ignorieren sind. Oft handelt es sich dabei um eine Arthrose. Heutzutage gibt es bei starker Arthrose an der Hand und am Handgelenk die Möglichkeit eines Gelenkersatzes (Endoprothese), so wie wir es bisher nur an Hüfte und Knie kannten.

    Möglich im Bereich der Gelenkerkrankungen sind aber auch Verletzungen, die sich in immer wieder auftretenden oder ständigen Schmerzen oder bei äußeren Anzeichnen wie Rötung und/oder Schwellung eines Gelenks zeigen. Auch hierbei ist es dringend erforderlich, einen Handspezialisten aufzusuchen.

    Nervenerkrankungen

    Die Nerven der Hand sind zuständig für Bewegungen von Daumen, Zeige- und Ringfinger sowie den inneren Bereich der Handfläche, Beugung von Klein- und Ringfinger, Streckung aller Langfinger, Bewegung von Ellbogen-, Hand- und Fingergelenken. Bei einem sogenannten Nervenkompressionssyndrom wird ein Nerv an bestimmten anatomischen Engpässen eingeengt und es kann zu chronischen Druckschädigungen kommen. Nervenkompressionssyndrome sind extrem häufig und können jeden treffen, der viel und dauerhaft Hand und Finger bewegt. Kribbeln, Taubheitsgefühle, nächtliche Missempfindungen bis hin zu nachhaltigen Nervenschäden, Muskelschwund und Lähmungen sind typische Erscheinungen bei Nervenerkrankungen. Zu den bekanntesten zählen das Karpaltunnel-, das Kubitaltunnel-, das Wartenbergsyndrom und das Syndrom der Loge de Guyon.

    Sehnenscheideneinengungen

    Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen. Durch übermäßige Beanspruchung der Hand kann sich die Sehnenscheide entzünden, man spricht dann von einer Sehnenscheidenentzündung oder auch Tendovaginitis. Bei chronischen Entzündungen oder manchen Grunderkrankungen kann eine operative Behandlung notwendig sein. Die beiden häufigsten Sehnenscheidenentzündungen der Hand sind der Schnappfinger und die Tendovaginitis stenosans (TVS) de Quervain (Sehnenscheidenentzündung an der Daumenwurzel). 

    Beim Schnappfinger kommt es durch die Entzündung zu einer Einengung der Beugesehne. Die Sehne klemmt schließlich ein und kann nur mit Mühe wieder bewegt werden, was sich durch ein Schnellen des Fingers oder ein Schnappen – meist am Morgen – bemerkbar macht. Manchmal schmerzen die Bewegungen einfach nur, ohne dass ein Schnapp-Phänomen vorliegt. Bei der TVS de Quervain kommt es in aller Regel ausschließlich zu Schmerzen ab der Daumenwurzel, die aber massiv ausgeprägt sein können. Die Operation erfolgt meist in örtlicher Betäubung über einen kleinen Schnitt über dem betroffenen Areal.

  • Arthroskopische Chirurgie und Sportorthopädie

    Als Arthroskopie (syn. Gelenkspiegelung / aus dem Griechischen: arthros = Gelenk und skopein = schauen) wird eine minimalinvasive Behandlung von Gelenken über kleine Schnitte (Inzisionen) unter Einsatz eines Endoskops (auch: Arthroskop) bezeichnet. Das Gelenk muss nicht komplett eröffnet werden. Deshalb kann besonders gewebeschonend gearbeitet und z.B. das Ablösen von Sehnen/Muskeln vermieden werden. Pluspunkte dieses Vorgehens sind weniger Schmerzen, ein geringeres Infektionsrisiko und ein besseres kosmetisches Ergebnis. 

    Zu den routinemäßig durchgeführten arthroskopischen Operationen zählen:

    Kniegelenk: die minimalinvasive Therapie bei Verschleiß an den Menisken, bei freien Gelenkkörpern (z.B. bei Osteochondrosis dissecans), Erkrankungen der Gelenkinnenhaut, Fehllauf bzw. Instabilität der Kniescheibe sowie die Behandlung von Verletzungen der Menisken, der Kreuzbänder und des Knorpels (spezifische Knorpeltherapien).

    Viele der arthroskopischen Operationen, insbesondere am Kniegelenk, können ambulant durchgeführt werden, was u.a. folgende Vorteile mit sich bringt:

    • Der individuelle Lebensrhythmus muss für den Eingriff nur für wenige Stunden unterbrochen werden.
    • Es entfallen die bisweilen ausgeprägten psychischen Belastungen durch einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt, von denen gerade Kinder und ältere Menschen betroffen sind.
    • Die Genesung findet in bekannter häuslicher Umgebung statt.


    Schultergelenk: Die Rotatorenmanschettennaht, die Schulterstabilisierung, die Behandlung des Impingementsyndroms, die Kalkausräumung u.v.a. Krankheitsbilder an der Schulter werden heute fast ausschließlich arthroskopisch behandelt.

    Ellenbogen- und Sprunggelenk: arthroskopische Operationen bei Knorpelschäden, freien Gelenkkörpern, Gelenkeinsteifung und Erkrankungen der Gelenkinnenhaut

    Sport und Orthopädie gehören zusammen. Insbesondere der Bewegungsapparat des körperlich aktiven Menschen erfordert eine sensible und umfassende orthopädische Betrachtung. An erster Stelle steht die Vorbeugung. Durch körperliche Aktivität – sei es Gelegenheits-, ambitionierter Freizeit- oder Profisport – sollen keine Schäden an Gelenken, Bändern, Sehnen und Muskeln entstehen.

    Bei einer orthopädischen Untersuchung lassen sich Fehlstellungen, Längenunterschiede, Muskelungleichgewichte u.v.m. erkennen. Zudem können im persönlichen Beratungsgespräch individuelle und sportartspezifische Risiken analysiert werden.

    Bestehen anhaltende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, etwa durch einen Einriss des Meniskus oder durch Riss des vorderen Kreuzbandes im Kniegelenk, durch Sehnenrissbildung in der Schulter, Einklemmungen, Knorpelschäden usw. kann ggf. auch eine Operation helfen, wieder zu optimaler Leistungsfähigkeit zu kommen.

  • Wirbelsäulenchirurgie

    In unserer Klinik werden sowohl degenerative als auch unfallbedingte Erkrankungen der Wirbelsäule behandelt. Bei den unfallbedingten Frakturen wird geprüft, ob eine Instabilität der Wirbelsäule vorliegt. Bei stabilen Brüchen erfolgt unter adäquater Schmerzbehandlung die funktionelle Behandlung mit krankengymnastischer Mobilisation und Kräftigung der Rückenmuskulatur. Bei den im Alter gehäuft auftretenden osteoporotischen Sinterungsfrakturen führen wir die Kyphoplastie der gebrochenen Wirbelkörper durch. Hierbei wird der gebrochene Wirbelkörper über kleine Schnitte unter Röntgenkontrolle mittels Ballonkatheter aufgerichtet und mit stabilisierendem Knochenzement aufgefüllt. Diese Operation führt regelhaft zu einer raschen Schmerzfreiheit.

    Bei jüngeren Patienten mit Wirbelkörperfrakturen kommen sowohl minimal-invasive als auch offene Operationen mit Stabilisierung der gebrochenen Wirbelsäule mit einem sog. Fixateur intern (innerer Knochenspanner) zum Einsatz.

    Bei den Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule kann die Mehrzahl konservativ, d. h. ohne Operation, behandelt werden. Hierzu gehören die Bandscheibenvorfälle und die Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Facettenarthrose). Es erfolgt die stationäre konservative Behandlung als ein kombinierter Ansatz aus folgenden Behandlungsmaßnahmen:

    • Physiotherapie, einschließlich der sog. physikalischen Therapie (Anwendungen von Wärme, Kälte, elektrischem Strom)
    • Ergotherapie, insbesondere auch die sog. „Rückenschule“, und Übungen im Bewegungsbad
    • medikamentöse Schmerztherapie, ggf. in Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesie und Schmerztherapie
    • Injektionen an der Wirbelsäule (mit einem örtlichen Betäubungsmittel sowie einem lokal wirksamen Cortison-Präparat):
      > Facetteninfiltration: Injektion an die kleinen Wirbelgelenke
      > Wurzelblockade: Injektion an die Nervenwurzeln der Wirbelsäule
      > epidurale Injektion: in den Rückenmarkskanal
      > ISG-Infiltration: in das Kreuz-Darmbein-Gelenk (ISG)
      > „Quaddeln“: an die sog. „Triggerpunkte“ der verspannten Muskulatur
      > Injektionen in das Hüftgelenk, um unterscheiden zu können, ob die Schmerzen durch Hüftgelenksverschleiß (Arthrose) oder Wirbelsäulenverschleiß ausgelöst werden.

    Diese verschiedenen Injektionsformen sind nicht nur zur Schmerzbehandlung sinnvoll, sondern dienen auch als „Stufendiagnostik“. So lässt sich prüfen, ob ggf. minimal-invasive Eingriffe wie die Facettendenervierung eine längerfristige Linderung bewirken können. 

  • Medizinische Leistungen der Klinik

    Das Endoprothetikzentrum (EPZ) am Marien- Hospital Wesel bietet eine leistungsstarke und qualifizierte Gelenkersatz-Chirurgie nach modernsten medizinischen und pflegerischen Standards. Ein kompetentes Team aus Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten erarbeitet für jeden Patienten ein interdisziplinäres und individuelles Therapiekonzept. 

    • Orthopäden
    • Anästhesisten
    • Pflegedienst
    • Physiotherapeuten
    • Sozialarbeiter
    • Orthopädiemechaniker
    • Schmerztherapeuten
       

    Im zertifizierten Endoprothetikzentrum (EPZ) Marien-Hospital Wesel:

    • Gelenkerhaltende Operationen mit Achskorrekturen und Knorpel- Knochen-Transplantation
    • Künstlicher Gelenkersatz mit modernen Prothesensystemen des Hüftgelenkes in minimal-invasiver AMIS®-Technik, Keramik-Titan- Kombinationen und Kurzschaftprothesen für junge Patienten
    • Künstlicher Gelenkersatz des Kniegelenks mit sehr bewährtem Prothesendesign und individueller Prothesenversorgung bei speziellen Indikationen
    • Künstlicher Gelenkersatz in minimal-invasiver Technik in AMIS®- Technik bei Schenkelhalsfraktur
    • Künstlicher Gelenkersatz des Schultergelenks mit Kappenprothesen, anatomischen Kurzschaftprothesen und inversen Schulterprothesen
    • Künstlicher Gelenkersatz des Ellenbogengelenk bei Arthrose, rheumatischer Erkrankung und bei Trümmerbrüchen
    • Künstlicher Gelenkersatz des Handgelenk und der Fingergrundund mittelgelenke
    • Analyse und Diagnostik bei schmerzhaften Gelenkprothesen mit spezifischen Untersuchungsmethoden
    • ein- oder zweizeitiger Wechsel von gelockerten und entzündeten Kunstgelenken mit Knochenaufbau aller Gelenke
    • Verwendung allergenfreier Prothesen bei Metallallergie