Behandlungsangebote

  • Anästhesie

    Eine wesentliche Aufgabe der Anästhesiologie besteht in der Ausschaltung des Schmerzes und in der Einleitung eines künstlichen Schlafes für einen operativen oder diagnostischen Eingriff. Dazu stehen uns alle modernen Formen der Allgemeinanästhesie („Narkose“) zur Verfügung. Durch die Verwendung modernster Anästhetika sind wir in der Lage, ein Höchstmaß an Sicherheit für den Patienten zu gewährleisten und Nebenwirkungen wie z.B. starke Übelkeit und Erbrechen nach Operationen zu reduzieren. Sicherheit und schnelle Rekonvaleszenz der Patienten nach einem Eingriff liegen uns besonders am Herzen.

    Gespräch vor der Narkose 

    Im Prämedikationsgespräch vor der Narkose schlagen wir das für Sie geeignete und auf den Eingriff abgestimmte Narkoseverfahren vor. Ihre Wünsche werden, soweit dies möglich ist, berücksichtigt. Dieses Prämedikationsgespräch findet in der Regel am Vortag, manchmal auch schon einige Tage vor der geplanten Operation statt.

    Teilnarkose

    Die Aufrechterhaltung der Narkose erfolgt durch kontinuierliche Verabreichung von sehr gut steuerbaren Medikamenten, entweder durch intravenöse Infusionen oder gasförmige („volatile“) Anästhetika. Bestimmte operative Eingriffe können sehr gut in Teilnarkose durchgeführt werden. Hier stehen z.B. rückenmarksnahe Techniken wie Spinal- oder Periduralanästhesie zur Verfügung. Diese Techniken kommen z. B. bei Kniegelenksspiegelungen oder in der geburtshilflichen Anästhesie zur Anwendung.

    Aufwachraum

    Nach jeder Narkose werden die Patienten im Aufwachraum solange überwacht, bis sie wach und schmerzfrei sind. Sollten sie noch etwas länger auf medikamentöse Kreislaufunterstützung angewiesen sein (z.B. nach größeren Operationen), kommen die Patienten auf unserer Intensivstation in die Obhut von Ärzten und speziell ausgebildeten Pflegekräften.

    Unsere Leistungen:

    • Allgemein- und Regionalanästhesien bei Erwachsenen und Kindern
    • Allgemeinanästhesien als balancierte Anästhesieverfahren („Fast track- Anästhesien“)
    • Total Intravenöse Anästhesien (BIS-Monitoring)
    • Rückenmarksnahe Anästhesieverfahren (Peridural-/Spinalanästhesien bzw. KSE)
    • Sonografiegesteuerte periphere Regionalanästhesien des Plexus brachialis, Nervus femoralis, N. ischiadicus in Kathetertechnik
    • Sonografiegesteuerte Gefässkatheteranlagen (z.B. ZVK bei Kindern)
    • Intraoperative Eigenblutgewinnung (Cell saver)
    • Fiberoptisch gestütze Intubationen und Videolaryngoskopie
    • Konsiliarische Anlage von zentralen Venenkathetern bei Erwachsenen und Kindern
  • Intensivmedizin

    Die anästhesiologisch geleitete interdisziplinäre Intensivstation verfügt seit der Eröffnung im Juli 2017 über insgesamt 18 Bettplätze, die vorwiegend in Einzelzimmern konzipiert sind. Die Größe und Konzeption der Patientenzimmer, Neben- und Aufenthaltsräume und die technische Ausstattung entsprechen den neusten Anforderungen.

    Die Intensivstation ist mit acht Beatmungsplätzen (invasiv und nicht invasiv) ausgestattet und bietet die Möglichkeit einer kontinuierlichen Hämodiafiltration sowie extracorporalen CO2 Elemination (ECCOR). Die Station beinhaltet ebenfalls die Versorgung der Patienten im Bereich Intermediate Care.

    Schwestern und Pfleger sind gemeinsam mit den Ärzten Teil des Reanimations-Teams für die Versorgung von Notfällen im Haus und  gewährleisten auf der Intensivstation die Versorgung der kritisch kranken Patienten aller Fachabteilungen.

    In der Allgemein- und Visceralchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie und Gynäkologie steht die Betreuung der Patienten nach größeren Eingriffen im Vordergrund. In der Orthopädie und Unfallchirurgie erweitert sich das Spektrum der pflegerischen Versorgung in der Orthopädie und Unfallchirurgie um die Versorgung von Patienten mit einem Polytrauma, da das Marien-Hospital Wesel als regionales Traumazentrum im „Traumanetzwerk Ruhrgebiet“ zertifiziert ist. Alle Patienten der operativen Abteilungen werden auf der Intensivstation anästhesiologisch versorgt.

    Die Patienten der Kardiologie werden nach Reanimation, Erkrankungen der Herzkranzgefäße oder des Herzmuskels und mit Herzrhythmusstörungen ebenfalls intensivmedizinisch durch die Ärzte der Inneren Medizin und die Pflege betreut. Das Behandlungsspektrum umfasst neben der Herzkatheteruntersuchung alle intensivmedizinischen Maßnahmen.

    Gastroenterologische Patienten benötigen eine intensivmedizinische Behandlung bei gastrointestinalen Blutungen und Entzündungen, Akutvergiftungen sowie akuten Stoffwechselentgleisungen verschiedener Genese.

    In wenigen Fällen werden auch größere Kinder, vorwiegend mit schweren Atemwegserkrankungen oder Zustand nach Traumata, auf unserer Intensivstation betreut.

     

    Film über "Beatmung" aus dem Marien-Hospital Wesel

    https://www.youtube.com/watch?v=kSPf5pbuV54&t=2s

    Kampagne "Zurück ins Leben"

    http://www.zurueck-ins-leben.de/

  • Delirmanagement mit VitalSky

    Als weltweit erstes Krankenhaus setzt das Marien-Hospital eine innovative Lichttechnik zur Delir-Prävention auf der Intensivstation ein

    Als erste Klinik weltweit setzt das Marien-Hospital Wesel eine innovative Lichttechnik ein, um Verwirrtheitszustände (Delir) von Patienten auf der Intensivstation zu vermeiden. Das System VitalSky der Firma Philips simuliert den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, der für die Genesung eine wichtige Rolle spielt. In sieben Zimmern wurde die Technik als Deckenkonstruktion über den Patientenbetten installiert. Die Lichtverhältnisse werden so gesteuert, dass sie dem Tagesverlauf entsprechen.

    Weitreichende Funktionsstörungen des Gehirns

    Das Delir stellt eine große Herausforderung für die Intensivmedizin dar. Es tritt bei 30 bis 80 Prozent aller Patienten auf, die intensivmedizinisch behandelt werden. Von einem auf den anderen Moment erscheint der Patient völlig verwirrt. Es treten Einschränkungen im Bewusstsein, Gedächtnislücken und Wahrnehmungsstörungen auf. Wissenschaftliche Untersuchungen der Charité in Berlin belegen, dass diese Funktionsstörungen des Gehirns weitreichende Auswirkungen haben. So verdoppelt sich das Sterblichkeitsrisiko durch ein Delir auf der Intensivstation und liegt in den ersten sechs Monaten nach der Krankenhaus-Entlassung gar dreimal so hoch.

    Mittags, wenn die Sonne am höchsten steht, beträgt die Beleuchtungsstärke 100.000 Lux. Um nachts gut schlafen zu können, benötigt ein Intensivpatient mittags 1000 Lux, die mit VitalSky gewährleistet werden. Bei einer zu geringen Lichtintensität bleibt die Konzentration des Hormons Melatonin, das den Rhythmus von Tag und Nacht steuert, hoch, so dass der Patient tagsüber schläft statt nachts. 

    Multimodaler Ansatz

    Die Licht-Therapie ist Teil eines multimodalen Ansatzes zur Delir-Vorbeugung im Marien-Hospital. Dazu zählen darüber hinaus der Verzicht auf Medikamente, die Verwirrtheitszustände auslösen können, und die Geräusch-Reduktion, indem Alarme vom Patientenzimmer weg nach außen geleitet werden. „Wir lassen den Patienten nachts in Ruhe. Das ist ein Paradigmenwechsel, den die gesamte Intensivmedizin erfasst hat“, betont Dr. Marc Achilles, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.  

    VitalSky ermöglicht drei Systemeinstellungen: den 24-Stunden-Rhythmus, einen Notfall- und einen Untersuchungsmodus. Der natürliche Tageslichtverlauf wird mittels eines Spektrums von Weißlichttönen simuliert. Zusätzlich lassen sich beruhigende farbige Naturszenen abspielen. Über eine zentrale Steuereinheit und eine mobile Benutzerschnittstelle werden die verschiedenen Beleuchtungsprogramme und die ergonomische Arbeitsplatzbeleuchtung eingestellt und individuell angepasst. Das System kann dazu beitragen, die Liegezeiten auf der Intensivstation zu verkürzen.

  • Schmerztherapie

    Ein besonderes Anliegen der Abteilung liegt in der Schmerztherapie. Heutzutage muss kein Patient mehr Schmerzen leiden, nicht nach Operationen und nicht bei fortgeschrittenem Krebsleiden. Daher bietet die Abteilung neben der üblichen „konservativen“ Schmerztherapie auch die Akutschmerztherapie mittels Schmerzpumpen und die Behandlung von chronischen Schmerzpatienten im stationären Bereich an.

    Akute & chronische Schmerzen – Therapieoptionen

    • Periphere und zentrale Nervenblockaden
    • Lokale Infiltrationsanästhesie
    • Thorakale und lumbale Periduralanästhesie
    • Peridurale Korticoid-Applikation
    • N. occipitalis Blockaden
    • Ganglion stellatum Blockaden
    • Ganglionäre lokale Opioid-Applikaiton (GLOA)
    • Intravenöse regionale Sympathicusblockaden (IVRSB)
    • Intravenöse Analgesie (Ketamin, Opioide)
    • Tumorschmerztherapie für stationäre (und ambulante) Patienten
    • Anwendung physikalischer Methoden (TENS)
    • Topische Analgesie (Capsaicin, Lokalanästhetika, Opioide)
    • Medikamentöse Schmerztherapie (WHO-Stufenschema, Co-Analgetika)
      - incl. Behandlung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (Opstipation, Übelkeit/Erbrechen…)
      - incl. klinisch-pharmazeutische Beratung
    • Blutegeltherapie
    • Koordination einer multimodalen Schmerzbehandlung (bio-psycho-soziales Schmerzmodell)
      - psychologische / psychosomatische / psychiatrische Therapie
      - KG, Physiotherapie, Ergotherapie
      - Lymphdrainage, Bewegungsbad
    • Information zu medizinischen Themen der Schmerzdiagnostik und -therapie:
      - z. B. Entstehung von chronischem Schmerz, Wirkungsweise von Medikamenten

     

    Akute & chronische Schmerzen – Krankheitsbilder

    • Schmerz des Muskel- und Skelettsystems, z. B. Wirbelsäulenschmerz, Muskelschmerz
    • Schmerz bei degenerativen Gelenkerkrankungen, z. B. Arthrose
    • Schmerz des Nervensystems, z. B. nach Nervenverletzung, Gürtelrose, Schlaganfall
    • Schmerz des sympathischen Nervensystems, z. B. komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS, früher M. Sudeck oder Kausalgie genannt)
    • Stumpf- und Phantomschmerz
    • Kopf- und Gesichtsschmerz
    • Viszeraler Schmerz, z. B. chronischer Eingeweideschmerz
    • Schmerz bei Durchblutungsstörung
    • Fibromyalgie

     

    Behandlungsziele

    • Linderung der chronischen Schmerzen
    • Optimierung der Schmerzmedikation
    • Verbesserung der Lebensqualität
    • Vermittlung eines angemessenen Verständnisses der chronischen Schmerzkrankheit
    • Abbau von fehlerhafter Anpassung an die chronische Schmerzkrankheit (Krankheitsverhalten)
    • Abbau von Angst und Depression als Schmerzverstärker
    • Kontrolle und Abbau von Hilflosigkeit bei Schmerzattacken
    • positive Veränderung von Erleben und Wahrnehmung des Schmerzes
    • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
    • Übertragung der Trainingserfolge in das Alltagsleben
    • Förderung von Aktivität und sozialer Integration
    • Wiedereingliederung in das Berufsleben
    • Abklärung der Indikation für eine invasive Schmerzbehandlung
    • Vermeidung unnötiger Untersuchungen, Operationen und andere invasive Maßnahmen
    • Prävention weiterer Chronifizierung  

    Weitere Informationen

  • PDA zur Geburtserleichterung

    Schmerzlinderung während der Geburt:
    Die natürliche Geburt Ihres Babys soll ein wunderschönes und positives Erlebnis werden. Häufig wird dies ohne schmerzerleichternde Maßnahmen erreicht. Sollten Sie doch eine Schmerztherapie benötigen, gibt viele Verfahren, die Schmerzen während der Geburt lindern können, wie z. B. Atemübungen, Akupunktur, TENS, Entspannungsbad, Aromatherapie, Schmerzmittel (Opioide / Lachgas). Manche Schwangere erreichen während der Geburt einen Punkt, an dem die Schmerzen trotz der eingesetzten Verfahren nicht ausreichend gelindert werden können oder Nebenwirkungen für sie oder ihr Kind auftreten. Die PDA ist ein seit vielen Jahren etabliertes Verfahren in der Geburtshilfe und bietet die beste Schmerzlinderung (Gold-Standard) aller Verfahren.

    Sprechstunde:
    Manchmal ist es aus medizinischen oder rechtlichen Gründen nicht mehr möglich, eine PDA durchzuführen, wenn der Geburtsprozess schon begonnen hat. Daher ist es am besten, wenn Sie sich frühzeitig in unserer Sprechstunde (dienstags, 14:00 bis 16:00 Uhr) vorstellen, um zu klären, ob eine PDA für Sie in Frage kommt. Die telefonische Anmeldung erfolgt über das Sekretariat der Anästhesie (Frau Frenzel), Tel.: 0281 104-1180.

    Dies gilt besonders dann, wenn:

    • Sie sich von vorneherein für eine schmerzarme Geburt entschieden haben.
    • Sie genauere Informationen benötigen, um zu entscheiden, ob eine PDA für Sie in Frage kommt.
    • Sie übergewichtig sind (BMI > 35), da es schwieriger sein kann, die PDA anzulegen. Daher sollte die Anlage möglichst frühzeitig bei Beginn der Wehen erfolgen.
    • Sie Vorerkrankungen haben, die es evtl. schwieriger machen, eine PDA anzulegen. z. B.: Erkrankungen der Lendenwirbelsäule / des Nervensystems
    • Allergien gegen lokale Betäubungsmittel
    • Blutgerinnungsstörungen / Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten
    • Herz-Kreislauf-Lungen Krankheiten
    • Schwierigkeiten mit einem Narkoseverfahren bei einer vorherigen Geburt
    • bei Sprachproblemen, da es unter Umständen schwierig werden kann, zeitnah einen Dolmetscher zu organisieren
    • Außerdem kann so die Wartezeit bis zum Anlegen der PDA deutlich verringert werden, weil keine Zeit mehr für die Erhebung Ihres Gesundheitszustands oder für die Aufklärung verloren geht.
       

    Vorteile:

    • beste Schmerzlinderung aller Verfahren (Gold-Standard)
    • keine Müdigkeit oder Übelkeit
    • kaum Einfluss auf Ihr Baby
    • kann zur Sectio genutzt werden (keine zusätzliche Punktion für eine Spinalanästhesie notwendig)
    • Schmerzlinderung und Verringerung von Stress können zu einer verbesserten Durchblutung der Plazenta führen. So kann die Sauerstoffversorgung Ihres Kindes verbessert werden.
       

    Zeitpunkt:
    Zu fast jedem Zeitpunkt im Geburtsverlauf ist die Periduralanästhesie möglich. Eine frühzeitige Anlage kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn diese schwierig werden könnte, z. B. bei starkem Übergewicht oder Verkrümmungen der Lendenwirbelsäule. Den optimalen Zeitpunkt finden Sie im Gespräch mit Ihrer Hebamme und dem Frauenarzt. Dann steht für Sie jederzeit ein Anästhesie-Team zur Verfügung, das rund um die Uhr im Krankenhaus ist.

    Anlage:

    • Zu Beginn wird eine Venenverweilkanüle gelegt und daran eine Infusion angeschlossen.
    • Der Blutdruck wird von nun an regelmäßig gemessen.
    • Die Anlage erfolgt sitzend oder in Seitenlage im Bereich der Lendenwirbelsäule.
    • Zuerst wird eine gründliche Hautdesinfektion durchgeführt.
    • Eine örtliche Betäubung sorgt dafür, dass die anschließende Punktion nicht zu unangenehm ist.
    • Mit Hilfe einer Hohlnadel wird der sehr dünne Periduralkatheter in die Nähe der Wirbelsäulen-Nerven gelegt. Die Hohlnadel wird dann wieder entfernt.
    • Es ist wichtig, während der Einführung des Periduralkatheters durch den Anästhesisten absolut still zu sitzen. Sobald der Periduralkatheter an der richtigen Stelle befestigt ist, dürfen Sie sich wieder frei bewegen.
    • Anschließend wird eine Schmerzpumpe angebracht. Damit haben Sie die Möglichkeit, die Menge des Schmerzmittels selber zu steuern. So können Sie die Wirkung optimal Ihren Bedürfnissen anpassen und während der Austreibungsphase aktiv mithelfen und pressen, ohne dass die Schmerzen zu stark sind.
    • Wirkeintritt nach ca. 20 bis 30 Minuten
    • Betäubt werden die zum Rückenmark führenden Nerven.
    • Nach der Entbindung wird der Periduralkatheter wieder entfernt.
       

    PDA zum Kaiserschnitt:
    Sollte doch ein Kaiserschnitt notwendig werden, kann man die PDA zur Schmerzausschaltung nutzen. Über die PDA wird dann ein höher konzentriertes Lokalanästhetikum verabreicht. So wird das Schmerzempfinden der unteren Körperhälfte komplett betäubt. Die PDA führt zu einer Schmerzfreiheit, aber nicht unbedingt zu einer kompletten Gefühlslosigkeit. Daher ist es möglich, dass Sie Zug und Druck verspüren, der unangenehm sein kann. Gelegentlich kommt es vor, dass eine Periduralanästhesie nicht gut genug wirkt, um für einen Kaiserschnitt verwendet zu werden. Dies kann bei einer von 20 Frauen der Fall sein. Dann muss entweder eine Spinalanästhesie oder Vollnarkose durchgeführt werden.

    Vorteile der Regionalanästhesie (PDA oder Spinalanästhesie) zum Kaiserschnitt im Vergleich zur Vollnarkose:
    Die Medikamentenbelastung für Ihr Kind wird minimiert, da die PDA nur in dem Bereich verabreicht wird, in dem die Wehenschmerzen sind. Im Gegensatz dazu wirken viele Medikamente (z.B. Opioide), die für die Vollnarkose notwendig sind, auf Ihren gesamten Körper und Ihr Kind.

    • Sie können die Entbindung bewusst erleben und Ihr Kind im Arm halten.
    • Ihr Partner oder eine andere vertraute Person kann anwesend sein.
    • Die Schmerzkontrolle nach der OP ist besser, und es kommt seltener zu Übelkeit und Erbrechen.
    • Es besteht eine geringere Gefahr der Sauerstoffunterversorgung für Sie und Ihr Kind.
       

    Nebenwirkungen:
    Die Periduralanästhesie ist ein seit vielen Jahren etabliertes Verfahren in der Geburtshilfe. Dennoch sind Komplikationen möglich:

    • Manchmal wirkt die Periduralanästhesie nicht auf Anhieb, und Ihr Anästhesist muss daher die Lage des Katheters verändern oder ihn entfernen und erneut einführen.
    • Eine Periduralanästhesie kann nicht ganz fein gesteuert werden. Falls Sie bei der Geburt noch etwas spüren möchten, kann dies daher auch mit unerwünschten Schmerzen einhergehen.
    • Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Geburtshelfer eine Saugglocke (Saugkappe am Kopf des Babys) für die Entbindung verwenden muss, ist leicht erhöht.
    • Der Geburtsverlauf kann sich verzögern; es besteht jedoch kein erhöhtes Risiko für  einen Kaiserschnitt
    • Allergie gegen Lokalanästhetika
    • Es kann zu einer vorübergehenden Blasenentleerungsstörung mit Harnverhalt kommen. Daher ist es manchmal notwendig, einen Blasenkatheter zu legen.
    • Selten treten Juckreiz und Übelkeit durch Opioid-Zusatz zum Schmerzmittel auf.
    • Es ist normal, dass in der Schwangerschaft Rückenschmerzen auftreten und diese auch häufig nach der Geburt anhalten. Sie werden möglicherweise nach einer Periduralanästhesie eine kleine schmerzhafte Stelle am Rücken spüren, die jedoch nur in seltenen Fällen über mehrere Monate hinweg bestehen bleibt. Es besteht keine erhöhte Wahrscheinlichkeit für langfristige Rückenschmerzen
       

    Schwere Komplikationen sind sehr selten!
    Bei sachgerechter Durchführung und Überwachung sind solche Komplikationen rechtzeitig erkennbar und in den meisten Fällen gut zu behandeln.

    Wie wirkt sich eine Periduralanästhesie auf mein Baby aus?
    Für Ihr Kind ist die PDA eine der sichersten Methoden der Schmerztherapie im Rahmen einer Geburt. Eine Periduralanästhesie sollte keine Auswirkungen auf Ihr Baby haben, wenn es geboren ist. Eine Periduralanästhesie bedeutet auch nicht, dass es Probleme mit dem Stillen geben wird.

    Wo kann ich mich noch weiter informieren?
    Geburtsvorbereitungskurs: jeden 2. Donnerstag im Monat
     

    Weitere Informationen:

  • Notfallmedizin

    Auch die Notfallmedizin ist ein Arbeitsbereich der Anästhesiologie. Im eigenen Krankenhaus, in der Stadt und im Kreis Wesel sind gut ausgebildete Anästhesisten des Marien-Hospitals im Rahmen des Notarztdienstes an der Versorgung von Notfällen aller Art beteiligt. Hierfür stellt die Anästhesieabteilung zur Regelarbeitszeit den Notarzt im 2-wöchentlichen Wechsel mit dem Evangelischen Krankenhaus Wesel.

    Ein Video zu einer Rettungsübung finden Sie hier:

    Rettungsfahrzeuge, Boote und ein Hubschrauber waren im Einsatz, als im September 2015 mit Unterstützung des Marien-Hospitals an der Nato-Rampe auf dem Rhein bis Bislich die Reanimation eines Ertrunkenen gefilmt wurde. Es handelte sich nicht um einen tatsächlichen, sondern nur um einen angenommenen Unglücksfall. Notarzt-TV ist der Titel der Internetplattform, für die an einem Samstag vier Stunden lang gedreht wurde. Der Film richtet sich an junge, unerfahrene Notärzte.

    Der Beitrag führt ihnen anschaulich vor Augen, was zur Rettung eines Ertrinkenden mit Kreislaufstillstand und Unterkühlung zu tun ist. Die Richtlinien dazu werden etwa alle fünf Jahre überarbeitet, um sie regelmäßig dem aktuellen Erfahrungs- und Erkenntnisstand anzupassen.

    Rettungshubschrauber im Einsatz

    Die Federführung bei den Dreharbeiten in Wesel hatten der freie Journalist Dr. Christian Hermanns (Aachen) und Dr. Marc Achilles, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Marien-Hospital, der auch als Leitender Notarzt für den Kreis Wesel arbeitet. Für ein realistisches Szenario sorgten die DLRG-Wasserwacht Wesel mit einem Boot, die Berufsfeuerwehr Wesel mit Boot, Jet-Ski und Fahrzeugen sowie die Bundeswehr, die mit dem Rettungshubschrauber SAR 41 aus Nörvenich eingeflogen war. Den im Wasser treibenden Menschen, den es zu bergen galt, simulierten – je nach Übungsmanöver – ein Feuerwehrmann bzw. eine Puppe.

    In einem wirklichen Notfall werden vor dem Ertrinken gerettete Menschen, die unterkühlt sind und einen Kreislaufstillstand erlitten haben, in ein Zentrum transportiert, das über eine Herz-/Lungenmaschine verfügt. Weil es schnell gehen muss, geschieht dies meist per Rettungshubschrauber.