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Erst-Zertifizierung: Niederrheinisches Zentrum für Tumorerkrankungen am Marien-Hospital trägt jetzt das Siegel der Deutschen Krebsgesellschaft

Ein Meilenstein in der Versorgung von Krebspatient:innen am Marien-Hospital in Wesel: Das Niederrheinische Zentrum für Tumorerkrankungen (NZT) wurde nun erstmals als Onkologisches Zentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert.

Das Zentrum sichert wohnortnah eine hochqualifizierte medizinische und pflegerische Versorgung auf dem neuesten Stand der Technik in Diagnostik und Therapie. Dies gewährleisten zertifizierte Krebs-Fachzentren unter einem Dach: Brustkrebszentrum, Darmkrebszentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Prostata- und Harnblasenkrebszentrum sowie die onkologische Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des Marien-Hospitals. Im Kreis Wesel ist das NZT das einzige Zentrum, das auch die hohen Anforderungen an die Versorgung von Prostata- und Harnblasenkrebs erfüllt. 

Das Foto zeigt das NZT-Team mit den beteiligten Chefärzten und Geschäftsführer Karl-Ferdinand von Fürstenberg (vordere Reihe)

Teamwork von Diagnostik bis Immuntherapie
Das NZT zeichnet sich durch eine intensive Kooperation aller Beteiligten aus. Abteilungen und Berufsgruppen, die in die Patient:innen-Behandlung eingebunden sind, stehen im regelmäßigen Austausch und verfügen über den gleichen Informationsstand. Von der Diagnostik über die Operation bis zur Chemo- und Strahlentherapie sowie Immuntherapie werden am NZT alle Maßnahmen gemeinsam geplant und umgesetzt. Dabei werden die Behandlungsstrategien fortwährend an neue nationale und internationale Leitlinien angepasst. Tumorkonferenzen sind ebenso wie Qualitätszirkel (Weiterqualifizierung und Reflexion der eigenen Arbeit) feste Bausteine des DKG zertifizierten Zentrums. Leiter des NZT ist Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 2 / Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie am Marien-Hospital.

Fachzentren mit eigenen Schwerpunkten
Die Fachzentren innerhalb des NZT arbeiten nach den aktuellen Leitlinien in Medizin und Pflege. Im Gynäkologischen Krebszentrum unter Leitung von Prof. Dr. Stephan Böhmer, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, wird das gesamte Spektrum gutartiger und bösartiger Tumorerkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane behandelt. Schwerpunkte in Diagnostik und Therapie sind vor allem fünf Formen der onkologischen Unterleibs-Erkrankungen: Gebärmutterhalskrebs, Gebärmutterhöhlenkrebs, Eierstock- und Eileiterkrebs sowie Krebs im Bereich der Scham.

Das Brustkrebszentrum befasst sich mit dem gesamten Spektrum gutartiger und bösartiger Erkrankungen der weiblichen Brust. Dazu gehören, wie auch im Gynäkologischen Krebszentrum, eine Reihe von Spezialsprechstunden. Das Zentrum ist spezialisiert auf brusterhaltende Operationen unter Berücksichtigung der ästhetischen Chirurgie sowie auf Rekonstruktionen der Brust und Brustdrüsenentfernung mit Brustaufbau bei familiärer genetischer Belastung. Ästhetische Operationen nehmen Chefarzt Doctor-medic (RO) Akbar Ferdosi und sein Team mit hoher Expertise vor. Dabei legt der Chefarzt großen Wert auf medizinisch und ästhetisch gute Ergebnisse. Maßstab seiner Arbeit sind die Leitlinien der Fachgesellschaften.

Tumoren des Dünndarms und Dickdarms sind Behandlungsschwerpunkte des Darmkrebszentrums. Zum Leistungsspektrum zählen darüber hinaus insbesondere Erkrankungen von Speiseröhre, Magen, Blinddarm, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse. Leiter des Zentrums ist PD Dr. Marc Bludau, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie. Er ist zudem stellvertretender Leiter des NZT.

Die Chefärzte Dr. Miguel Garcia Schürmann und Dr. Patrick Follmann leiten am Marien-Hospital Deutschlands erste von der DKG zertifizierte urlogische Belegabteilung. Sie versorgen dort und in ihren Praxen am Kaiserring in Wesel und an der Bahnhofstraße in Voerde Patienten mit Prostata-, Nieren- oder Harnblasentumoren. In einem großen Netzwerk werden viele neue Therapien angewendet und oft durch Studien begleitet.

Innerhalb des Onkologischen Krebszentrums besteht eine enge Kooperation mit der onkologischen Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des Marien-Hospitals. Die Praxis ist spezialisiert auf die Diagnostik und Therapie von hämatologischen und onkologischen Erkrankungen. Leitender Arzt ist Dr. Mathias Hoiczyk. Zu seinem ärztlichen Team gehören Prof. Dr. Stephan Petrasch und Melanie Guyot. Die Praxis bietet alle Formen der evaluierten modernen Therapien sowie Studienteilnahmen und Zweitmeinungen an, oft auch in Kooperation mit dem Westdeutschen Tumorzentrum der Universitätsklinik Essen. „Die Fortschritte in der Krebsmedizin sind enorm“, betont Dr. Hoiczyk. „Nur ein interdisziplinäres Zusammenarbeiten bringt dem Patienten messbare Fortschritte.“

Externe Kooperationspartner
Das weite Netzwerk des NZT komplettieren externe Kooperations-Partner, die ebenfalls als Zentren anerkannt sind. Dazu zählen insbesondere: Das MVZ Radiologie im Forum (Wesel), das MVZ für Pathologie im Hanseviertel Wesel, das Institut für Pathologie (Wesel), borad Gemeinschaftspraxis für Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie (Dinslaken), Zentrum für Strahlentherapie und Radioonkologie (Bocholt) sowie das Westdeutsche Tumorzentrum in Essen/Münster (WTZ) und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg. Dort hat NZT-Leiter Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen einen Lehrauftrag im Fach Onkologie. Als Fachexperte der Deutschen Krebsgesellschaft veröffentlicht er Beiträge, referiert auf internationalen Kongressen und ist federführend an Studien beteiligt.  

Weitere Ärztinnen und Ärzte des NZT sind in Wissenschaft und Lehre aktiv, um die Forschung voranzubringen. Dank dieser breiten Expertise erhalten Patient:innen Zugang zu neuesten Erkenntnissen in der Krebsmedizin. Ambulant geschieht dies in der onkologischen Praxis des MVZ.  

Zugang zu innovativen Therapien
Immer besser gelingt es, die Genetik der Tumore zu entschlüsseln und mit zielgerichteten Medikamenten in den Stoffwechsel der Krebszellen einzugreifen, um das Tumorwachstum zu stoppen. Der Fortschritt in der Onkologie ist enorm, so dass niemand alles wissen kann. Deshalb gründete das Marien-Hospital unter dem Dach des NZT ein Molekulares Tumorboard (MTB) als überregionales Expertennetzwerk. Das MTB diskutiert Krankheitsverläufe unter besonderer Berücksichtigung eines genomischen Tumorprofilings. In dieser „virtuellen Uni-Klinik“ finden Wissenschaftler und Onkologen zueinander. Das NZT ermöglicht dabei auch Patient:innen den Zugang zu innovativen Therapieformen. Dazu zählen z.B. Medikamente, die noch nicht für die jeweilige Krebsart zugelassen sind („Offlabel-Einsatz“).

Beratung und Unterstützung
Breit ist das Beratungs- und Unterstützungsangebot des NZT. Dort arbeiten erfahrene Pflegekräfte, die speziell in onkologischer Fachpflege geschult sind. Psychologen und Psychoonkologen haben die psychische Situation des krebskranken Menschen und dessen soziales Umfeld im Blick. Die Abteilung Sozialdienst und Pflegeberatung steht den Patient:innen bei der onkologischen Rehabilitation und der häuslichen Nachsorge eng zur Seite.

Chefarzt Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen fasst das umfangreiche Angebot des zertifizierten Onkologischen Zentrums am Marien-Hospital in einem Satz zusammen: „Krebs ist unser Thema.“ 

Kontakt zum NZT über das Servicetelefon: 0281 104-61919