Zertifizierte Qualität

Zertifizierte Qualität

Das Endoprothetik-Zentrum (EPZ) im St. Willibrord-Spital wurde seit 2012 mehrmals erfolgreich und ohne Abweichungen rezertifiziert. In der Orthopädischen Abteilung wurden bereits seit über 40 Jahren erfolgreich künstliche Hüft- und Kniegelenke in großer Zahl implantiert. Diese ausgewiesene Erfahrung in der Endoprothetik bleibt auch in der zusammengeführten Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie erhalten.

Höchste Qualitätsstandards

Um die Qualität in der endoprothetischen Versorgung zu erhalten und zu verbessern, ist ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung erforderlich. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde seit Oktober 2012 ein Zertifizierungsverfahren auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) und dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) bundesweit freigegeben. Die Einhaltung höchster Qualitätsstandards und die Erfüllung der aufgestellten Anforderungen muss in jährlich stattfindenden Überprüfungen, sogenannten „Audits“, durch die operierende Klinik nachgewiesen werden.

Wiederholt zertifiziertes Zentrum

In der Region ist die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Willibrord-Spital beim Ersatz künstlicher Hüft- und Knieprothesen die führende Klinik. Sie hat sich sofort nach dessen Einführung dem Zertifizierungsverfahren unterzogen und konnte bei mehreren erfolgreichen Audits die in Emmerich vorgehaltenen konstant hohen Qualitätsstandards wiederholt nachweisen. Das Endoprothetik-Zentrum (EPZ) wird geleitet von Chefarzt Dr. Heiko Rüttgers. Als Koordinator der Prozessabläufe im EPZ übernimmt Dr. Karsten Schmidt, Oberarzt der Orthopädischen Abteilung und ebenfalls seit vielen Jahren am St. Willibrord-Spital, eine zentrale Aufgabe.

Mit fünf sogenannten „Hauptoperateuren“ - ein Gelenkersatz darf im Endoprothetik-Zentrum nur mit Beteiligung eines Hauptoperateurs erfolgen - ist das St. Willibrord-Spital sehr gut aufgestellt. Jeder Hauptoperateur muss eine große Anzahl von Gelenkersatzoperationen unter Leitung eines „Senior“-Operateurs über mehrere Jahre durchgeführt haben, bevor er als Hauptoperateur diese Eingriffe eigenständig leiten darf.

Innovative Wege

Im St. Willibrord-Spital werden jährlich über 600 künstliche Hüft- und Kniegelenke implantiert. Nicht nur der primäre Gelenkersatz, sondern auch hochkomplizierte Wechseloperationen mit Austausch funktionsuntüchtig gewordener Kunstgelenke gegen neue künstliche Gelenke werden routinemäßig durchgeführt. Spezielle Implantate können bei geeigneten Patienten minimalinvasiv, d.h. besonders gewebeschonend, an Knie- und Hüftgelenken eingebracht werden. Die im EPZ verwendeten Implantat-Materialien erfüllen höchste Qualitätsstandards. In der Allergieversorgung beim künstlichen Kniegelenk werden in Emmerich innovative Wege begangen. Als erster Anwender in Deutschland außerhalb der Studiengruppe hatte der damalige Chefarzt Dr. Roland Hilgenpahl im März 2015 die Implantation des einzigen auf dem Markt zugelassenen, komplett aus Keramik bestehenden künstlichen Kniegelenks für die Versorgung von Patienten mit Metallallergien eingeführt.

Breites Spektrum

Beim Hüftgelenkersatz werden in Emmerich zementfreie, zementierte und kombinierte (hybrid) Prothesentypen mit wahlweise kurzen oder längeren Prothesenstielen und verschieden zu verankernde Hüftpfannen-Systeme angewendet. In manchen Fällen von Austauschoperationen kommen auch modular (Baukastenprinzip) aufgebaute Spezialprothesen zur Anwendung. In Weiterentwicklung und basierend auf etablierten Operationsmethoden werden minimalinvasive Implantationstechniken, zu der auch die muskelschonende AMIS-Technik gehört, in geeigneten Fällen routinemäßig angewendet.

Beim Kniegelenkersatz findet die Auswahl der Implantatmaterialien in Anlehnung an den Schweregrad der Erkrankung des Gelenkes statt. Es werden Teilprothesen, Oberflächenprothesen, achsgeführte und modulare Spezialprothesen angewendet. Auch beim Kniegelenkersatz werden zementierte, zementfreie oder hybrid zu verankernde Prothesentypen verwendet. Die Hauptoperateure in Emmerich kombinieren die verschiedenen Materialien und Verankerungstechniken unter Berücksichtigung der individuellen Erfordernisse der Patienten. Bei der Versorgung von Metall-Allergikern wird die einzige weltweit zugelassene vollkeramische Kniegelenksendoprothese verwendet. Als einziges Krankenhaus in der Region setzt das St. Willibrord-Spital seit 2022 die robotergestützten Knochenschnitte ein. Bei diesem innovativen Verfahren wird die Bandspannung im Knie digital gemessen, so dass der Operateur das Kunstgelenk mit höchster Präzision implantieren kann. Die Patienten profitieren von einem geringeren Komplikationsrisiko und einer verkürzten Nachsorge-Dauer. Das individuelle Bewegungsgefühl ist deutlich verbessert. 

Das EPZ bietet eine spezielle Endoprothesen-Sprechstunde an, die in der Regel dreimal in der Woche abgehalten wird und in der die Patienten ihre individuellen Anforderungen an ihr künftiges Kunstgelenk mit den untersuchenden und beratenden Ärzten ausführlich besprechen können. Eine telefonische Terminabsprache zu dieser speziellen Sprechstunde ist erforderlich.

Teamleistung

Um dem Patienten eine optimale Versorgung mit bestmöglichem Ergebnis bei gleichzeitig kurzem (aktuell 5-8 Tage) stationären Aufenthalt bieten zu können, ist Teamleistung unerlässlich. Von den Sekretärinnen und Arzthelferinnen in der Ambulanz angefangen, über die Krankenschwestern und -pfleger auf den Stationen, dem OP-Team und den Physiotherapeuten, der orthopädischen Werkstatt, dem Sozialdienst, der sich u.a. um die Organisation der Rehabilitationsmöglichkeiten kümmert, dem Schreib- und Reinigungsdienst bis zu den Mitarbeitern in der Küche – alle kümmern sich mit Engagement um das Wohl der Patienten.