Für Fachpublikum

  • Videoassistierte Thorakoskopie (VATS)

    Durch die Einführung und Entwicklung von speziell konstruierten Instrumenten und Klammernahtgeräten kann heute eine Vielzahl kleinerer thoraxchirurgischer Eingriffe minimal-invasiv durchgeführt werden. Dazu zählen:

    • Atypische Keilresektionen von Lungengewebe zur Sicherung von Lungengewebeerkrankungen.
    • Entfernung unklarer Raumforderungen im Lungengewebe zur Tumor- und Metastasendiagnostik.
    • Verklebung des Rippenfells (Pleurodese) und Entfernung des Rippenfells (Pleurektomie) bei einem Lungenkollaps (Pneumothorax) und Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle (Pleuraerguss) durch entzündliche oder tumorbedingte Erkrankungen
    • Perikardfensterungen zur Entlastung von Herzbeutelergüssen
    • Ausräumung von Blutergüssen nach Verletzungen des Brustkorbes (Hämatothorax)
    • Entfernung von begrenzten, entzündlichen Verklebungen und Vernarbungen der Lungen

    Technisch möglich sind auch Entfernungen ganzer Lungenlappen und eines gesamten Lungenflügels. Diese Verfahren werden kontrovers diskutiert und sind mit einem hohen technischen Aufwand verbunden. Bis auf die letztgenannten Verfahren, die großen Zentren vorbehalten bleiben sollten, bieten wir das gesamte Spektrum der minimalinvasiven Thoraxchirurgie an.

     

  • Diagnostik unklarer Lungenrundherde

    Der unklare Lungenrundherd ist derzeit definiert als eine rundliche Veränderung mit einer Größe von maximal 3 cm oder kleiner, die vollständig von Lungen umgeben ist und nicht mit einem Teilkollaps der Lunge (Atelektase) oder Erkrankungen der Lymphknoten und den Lymphwegen vergesellschaftet ist.

    Die technische Entwicklung der Computertomographie hat zu einer besseren Erkennbarkeit dieser Rundherde geführt. Die Charakterisierung und damit die Bewertung des Befundes in gut- oder bösartig gelingt jedoch nicht zweifelsfrei. Ca. 2/3 dieser Befunde sind gutartig und bedürfen keiner weiteren Therapie. Die verbleibenden 30 % sind bösartig und Frühstadien des Bronchialkarzinoms oder Metastasen anderer Turmorerkrankungen.

    Die exakte Diagnose sollte daher frühzeitig und sichergestellt werden. Gelingt dies nicht über konservative Verfahren (z.B. Bronchoskopie) ist eine thoraxchirurgische Maßnahme erforderlich. Ein sinnvolles in unserem Haus durchgeführtes und anerkanntes Verfahren ist zunächst der Versuch der bronchoskopischen Probegewinnung über die tiefen Luftwege und/oder einer Biopsie durch die Brustwand. Sollte die Diagnose so nicht erreicht werden, schließen wir eine Brustkorbspiegelung (VATS) an. Während der Operation wird das gewonnene Gewebe untersucht. Stellt der Pathologe eine gutartige Erkrankung fest, wird der Eingriff beendet.

    Sollte sich ein Lungenkrebs herausstellen, wird die Operation nach den Regeln der Krebstherapie fortgesetzt. Sollte ein Tumor anderer Körperregionen diagnostiziert werden, wird der Eingriff beendet und das gewonnene Gewebe liefert die Basis für weitere Therapie und Diagnostik.

  • Metastasenchirurgie

    Viele Patienten mit einer Tumorerkrankung entwickeln Lungenmetastasen. Ca. 30 % dieser Patienten können einer chirurgischen Sanierung zugeführt werden. Die Patienten profitieren von diesem Eingriff, wenn alle Metastasen entfernt werden können.

    Voraussetzung für diese Eingriffe unter kurativem Aspekt ist, dass der Primärtumor beherrscht ist, keine andere wirksamere Therapiemöglichkeit besteht, der Patient operabel ist und dass keine weiteren Metastasen außerhalb des Brustkorbes existieren. Über die Resektabilität von Lungenmetastasen entscheidet weniger die Gesamtzahl aller vorhandenen Herde als vielmehr deren Größe und Verteilung in beiden Lungenflügeln.

    Eine weitere Rechtfertigung für die Operation von Lungenmetastasen unter palliativem Aspekt sind entsprechende Komplikationen wie Blutungen, Verlegung der Luftwege, Schmerzen durch Einwachsen in das Rippenfell, Infektion und Untergang von Lungengewebe. 

    Der Eingriff erfolgt in unserer Abteilung durch eine Thorakotomie unter schonender und möglichst Gewebe sparender Lungenkeilresektion. Bei beidseitigem Lungenbefall erfolgt die Behandlung in zwei Sitzungen. Zur Entfernung der Metastasen kommt auch Lasertechnik zum Einsatz.