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Pflege und mehr: Gesamtschule und St. Willibrord-Spital vereinbaren Kooperation zur Berufsorientierung

22.02.2024, 07:00 Uhr

Ein weiterer Baustein im Werben um Fachkräfte: Das St. Willibrord-Spital und die Gesamtschule Emmerich vereinbarten jetzt eine Kooperation zur Berufsorientierung.

Am runden Tisch wurde die Kooperation zwischen Krankenhaus und Gesamtschule unterschrieben. Dabei waren (v.l.): Lehrer Stefan Isenberg, Lehrerin Birthe Wenski, Schuldirektorin Christiane Feldmann, Krankenhausdirektor Dr. Alexander Schmithausen, Ärztlicher Direktor Dr. Jochen Heger und Pflegedirektorin Sylvia Guth-Winterink.

Luca möchte Pflegefachmann werden. Das weiß der Zehntklässler, seitdem ihm Praxisanleiterinnen des St. Willibrord-Spitals bei der jüngsten Ausbildungsmesse in der Emmericher Gesamtschule viele Einblicke in den abwechslungsreichen und krisenfesten Beruf gegeben haben. Vor allem der Kontakt zu den Patienten reize ihn, sagt Luca.

54 Azubis in drei Jahrgängen

Sein Beispiel steht exemplarisch für eine Kooperation zur Berufsorientierung, die Krankenhaus und Gesamtschule jetzt vereinbart haben. Gesamtschuldirektorin Christiane Feldmann und Krankenhausdirektor Dr. Alexander Schmithausen betonten bei der Unterzeichnung, beide Seiten würden von der Zusammenarbeit profitieren. Geplant ist, Kindern und Jugendlichen die Ausbildungsberufe und -wege in der Pflege näherzubringen und sie in ihrer Berufsorientierung zu stärken. Im St. Willibrord-Spital sind pro Jahr 18 Plätze in der generalistischen Pflegeausbildung neu zu besetzen. Macht bei drei Jahrgängen insgesamt 54 Azubis im Emmericher Krankenhaus, das wie andere Branchen auf gute Fachkräfte angewiesen ist.  

Vor diesem Hintergrund wurde u.a. eine Betriebserkundung in der Kooperation festgeschrieben. Dazu erklärt Praxisanleiterin Karin Meyer-Heiting: „Wir stellen Schülern der Stufen zehn bis dreizehn, die Interesse am Pflegeberuf haben, verschiedene Abteilungen und Stationen des Krankenhauses vor.“ Sie lernen den Weg eines Patienten durch die Notaufnahme kennen, erfahren etwas über Untersuchungen in der Endoskopie und bekommen Einblicke in den Tagesablauf einer Station. Außerdem berichtet eine Pflegeschülerin aus ihrem Berufsalltag. Besonders spannend wird es in einem „Escape-Room“, den die Praxisanleiter in einem verwaisten Patientenzimmer eingerichtet haben. Dort müssen die Jugendlichen gemeinsam eine Reihe von Aufgaben mit Bezug zur Pflege lösen – das fördert den Teamgeist, auf den es in der Pflege besonders ankommt.

Ausbildungsbörsen und Praktika

Die Kooperation sieht darüber hinaus vor, dass Azubis und Ausbilder die Pflegeberufe in der Gesamtschule vorstellen. Weitere Aspekte sind die Teilnahme des Krankenhauses an Ausbildungsbörsen und Schulpraktika im Spital. „So können unsere Schüler zur Berufsorientierung direkt ans Krankenhaus andocken“, unterstreicht Schulleiterin Christiane Feldmann. Auch sei es eine gute Möglichkeit, im Rahmen der Kooperation naturwissenschaftlich zu arbeiten. Sie kann sich zudem eine besondere „Serviceleistung“ vorstellen: Schüler übernehmen den Besuchsdienst für Patienten im St. Willibrord-Spital, die keine Besuche von Angehörigen bekommen. Wichtig sind der Pädagogin weitere übergeordnete Ziele der Zusammenarbeit: die gemeinsame Verantwortung für soziale Aspekte, das menschliche Miteinander und die regionale Verbundenheit.

Über Projekte und Workshops entstanden die ersten Kontakte zwischen Gesamtschule und Krankenhaus. Wesentlich für das Zustandekommen der Kooperation war jedoch eine ganz persönliche Verbundenheit: Stefan Isenberg, Koordinator für Studien- und Berufsorientierung an der Gesamtschule, ist verheiratet mit Dr. Karoline Isenberg, Anästhesistin im St. Willibrord-Spital. Schulleiterin und Krankenhausdirektor dankten den Eheleuten bei der Unterzeichnung der Vereinbarung ausdrücklich für ihr persönliches Engagement.