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Desinfektion wirkt: Goldenes Siegel der Aktion „Saubere Hände“ für beide Krankenhäuser der pro homine

29.02.2024, 07:00 Uhr

Beide Krankenhäuser der pro homine, das Marien-Hospital Wesel und das St. Willibrord-Spital Emmerich, erhielten erstmals das Gold-Siegel der Aktion „Saubere Hände“.

Hände-Desinfektion wirkt: Sie ist das einfachste und wirkungsvollste Mittel, um die Zahl der im Krankenhaus übertragenen Infektionen spürbar zu senken. Um beim Personal und bei den Patienten das Bewusstsein dafür zu schärfen, unternimmt die Hygiene-Abteilung der pro homine seit vielen Jahren konsequent viele Schritte, die jetzt zu einer besonderen Auszeichnung führten. Beide Krankenhäuser des Verbundes, das Marien-Hospital Wesel und das St. Willibrord-Spital Emmerich, erhielten erstmals das Gold-Siegel der Aktion „Saubere Hände“. Es wird vom Nationalen Referenzzentrum an der Charité in Berlin vergeben.

Zwei von 40 Kliniken in NRW

„In NRW gibt es nur 40 Kliniken, die das Gold-Siegel erhalten haben. In der Region sind wir die einzigen“, betont Benedikt Stockmann, Leiter der Hygiene-Fachkräfte der pro homine. Um den Qualitätsnachweis zu erlangen, musste ein umfangreicher Anforderungskatalog erfüllt werden. Dazu zählen insbesondere Stations-Begehungen, bei denen die Hygiene-Fachkräfte darauf achten, dass die Mitarbeitenden – insbesondere Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten – die von der Weltgesundheitsorganisation WHO formulierte Kriterien erfüllen: vor und nach Patientenkontakt, nach Kontakt mit Patienten-Umgebung (z.B. Telefon, Nachttisch), vor aseptischen Tätigkeiten (bei Wunden und intravenösen Arzneimitteln) und nach Kontakt zu hochinfektiösen Umgebungen (z.B. Urinflaschen).  

Schulungen und Aktionstage

Zu allen Beobachtungen – je Station 150! – gab es Rückmeldungen – immer mit dem Ziel einer verbesserten Hände-Desinfektion. „Wir sind keine Kontrolleure, sondern suchen die offene Kommunikation mit den Mitarbeitenden“, betont Hygiene-Fachkraft Jessica Radochowski. Zu diesem Zweck finden regelmäßige Schulungen und ggf. Nachschulungen in beiden Krankenhäusern statt. Jährliche Hände-Aktionstage für Personal und Patienten sind ein weiterer „Baustein“ der Kampagne. Das Gold-Siegel bescheinigt beiden Krankenhäusern, dass eine korrekte und regelmäßige Desinfektion der Hände auf den Stationen zu 80 Prozent erreicht wurde. Datenerhebungen und Berichtswesen komplettierten den umfangreichen Aufgabenkatalog für das Qualitätssiegel. Und das ist nicht alles: Bereits seit mehreren Jahren tragen sowohl das Marien-Hospital als auch das St. Willibrord-Spital das Gütesiegel „Euregio-Net MRE“. Es zeichnet insbesondere den Schutz vor Multiresistenten Erregern aus.

Über 8000 Liter Desinfektionsmittel in 2023

Es gibt auch für alle sichtbare Zeichen dafür, dass die richtige Hände-Desinfektion keine „Eintagsfliege“ in der pro homine ist: Zusätzlich zu den öffentlich zugänglichen Desinfektionsmittel-Spendern in beiden Krankenhäusern ließ die Hygieneabteilung 446 weitere Spender in den Patientenzimmern anbringen. Sie empfiehlt jedem Besucher, davon Gebrauch zu machen. Dafür ist das Bewusstsein mit der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Im Vorjahr wurden 2309 Liter Desinfektionsmittel im St. Willibrord-Spital und 5800 Liter im Marien-Hospital verbraucht.

Benedikt Stockmann und Jessica Radochowski werden am Ball bleiben, um das Gold-Siegel in zwei Jahren zu „verteidigen“. So planen sie für Mai 2024 die Einrichtung eines interaktiven Patientenzimmers, in dem das Personal an einem mit Fehlern präparierten Dummy ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in Sachen Hygiene erproben können.