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Bewährte Qualität: Endoprothetik-Zentrum am St. Willibrord-Spital erneut zertifiziert – Dr. Heiko Rüttgers übernahm die Zentrumsleitung von Dr. Roland Hilgenpahl

03.11.2022, 10:00 Uhr

Der Abschluss des jüngsten Zertifizierungsverfahrens markierte zugleich einen personellen Wechsel an der Spitze des Endoprothetik-Zentrums (EPZ) am St. Willibrord-Spital in Emmerich: Dr. Roland Hilgenpahl (Foto, r.) übergab die Leitung des Zentrums an Dr. Heiko Rüttgers (2.v.l.). Die beiden Mediziner sind Chefärzte der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie. Mit ihnen auf dem Foto: Ärztlicher Direktor Dr. Jochen Heger (l.) und Krankenhausdirektor Dr. Alexander Schmithausen.

Das Endoprothetik-Zentrum (EPZ) des St. Willibrord-Spitals in Emmerich gewährleistet eine Patientenversorgung von hoher medizinischer Qualität. Im Oktober 2022 wurde das EPZ zum wiederholten Male erfolgreich zertifiziert. Die externen Prüfer bescheinigten dem Zentrum eine „konstruktive, engagierte und zielgerichtete“ Arbeitsweise. Ein weiteres Kennzeichen der Spezialeinheit ist eine hohe Patientenzufriedenheit, wie eine Befragung belegt. Im Jahr 2021 wurden im EPZ 439 künstliche Hüft- und Kniegelenke implantiert. In diesem Jahr werden über 500 Knie- und Hüftendoprothesen implantiert werden.

Implantation von Hüft- und Kniegelenken seit fast 50 Jahren

In der Orthopädischen Abteilung des St. Willibrord-Spitals werden bereits seit 1974 erfolgreich künstliche Hüft- und Kniegelenke in großer Zahl implantiert. Um die Qualität in der endoprothetischen Versorgung zu erhalten und zu verbessern, ist ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung erforderlich. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde das EPZ Emmerich 2014 erstmals nach dem seinerzeit eingeführten Verfahren der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) zertifiziert. Seitdem konnte das Zentrum die konstant hohen Qualitätsstandards wiederholt nachweisen. Bei der jüngsten Zertifizierung war erstmals auch die Frakturendoprothetik ein Aspekt der Bewertung. Auf diese Weise wurde die Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgen/Orthopäden und Altersmedizinern geprüft und somit die Brücke zum zertifizierten Alterstraumatologischen Zentrum (ATZ) geschlagen. Im ATZ werden ältere Patienten nach Stürzen und Unfällen gemeinsam von beiden Abteilungen behandelt. 

Chefarzt Dr. Roland Hilgenpahl verantwortete das EPZ von Beginn an. Im März 2020 kam Chefarzt
Dr. Heiko Rüttgers hinzu, beide leiten gemeinsam seit Mitte 2021 die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dr. Hilgenpahl, der Ende 2023 in den Ruhestand gehen wird, übertrug die Verantwortung für das EPZ nun auf Dr. Rüttgers. So ist Kontinuität gewährleistet und sichergestellt, dass neue Operationsmethoden eingeführt und weiterentwickelt werden können. Beide Chefärzte gemeinsam stehen somit für Bewährtes und Innovatives.

Höchste Qualitätsstandards – Roboter im Einsatz 

Nicht nur der primäre Gelenkersatz, sondern auch hochkomplizierte Wechseloperationen mit Austausch funktionsuntüchtig gewordener Kunstgelenke werden routinemäßig durchgeführt. Spezielle Implantate können bei geeigneten Patienten minimalinvasiv, d.h. besonders gewebeschonend, an Knie- und Hüftgelenken eingebracht werden. Die im Endoprothetik-Zentrum verwendeten Implantat-Materialien erfüllen höchste Qualitätsstandards. In der Allergieversorgung beim künstlichen Kniegelenk werden in Emmerich bereits seit Jahren innovative Wege begangen. Als erster Anwender weltweit außerhalb der Studiengruppe hatte Dr. Hilgenpahl im März 2015 die Implantation des einzigen auf dem Markt zugelassenen, komplett aus Keramik bestehenden künstlichen Kniegelenks für die Versorgung von Patienten mit Metallallergien eingeführt. Dr. Rüttgers setzt in Emmerich Individualprothesen beim künstlichen Kniegelenkersatz ein. Eine neue Ära der endoprothetischen Gelenkchirurgie in Emmerich wurde August 2022 durch Dr. Rüttgers mit Einführung der robotergestützten Knochenschnitte eingeläutet.

Breites Spektrum an Implantaten 

Beim Hüftgelenkersatz werden in Emmerich zementfreie, zementierte und kombinierte (hybrid) Prothesentypen mit wahlweise kurzen oder längeren Prothesenstielen und verschieden zu verankernde Hüftpfannen-Systeme angewendet. In manchen Fällen von Austauschoperationen kommen auch modular (Baukastenprinzip) aufgebaute Spezialprothesen zur Anwendung. In Weiterentwicklung und basierend auf etablierten Operationsmethoden werden minimalinvasive Implantationstechniken, zu der auch die sogenannte AMIS-Technik gehört, in geeigneten Fällen routinemäßig angewendet.

Beim Kniegelenkersatz findet die Auswahl der Implantatmaterialien in Anlehnung an den Schweregrad der Erkrankung des Gelenkes statt. Es werden Teilprothesen, Oberflächenprothesen, achsgeführte und modulare Spezialprothesen angewendet. Auch beim Kniegelenkersatz werden zementierte, zementfreie oder hybrid zu verankernde Prothesentypen verwendet. Die Hauptoperateure kombinieren die verschiedenen Materialien und Verankerungstechniken unter Berücksichtigung der individuellen Erfordernisse der Patienten.

Mit fünf „Hauptoperateuren“ (ein Gelenkersatz darf im EPZ nur mit Beteiligung eines Hauptoperateurs erfolgen) ist das St. Willibrord-Spital sehr gut aufgestellt. Jeder Hauptoperateur muss eine große Anzahl von Gelenkersatzoperationen vorgenommen haben, bevor er diese Eingriffe eigenständig leiten darf. Als Koordinator der Prozessabläufe im EPZ übernimmt auch Oberarzt Dr. Karsten Schmidt  eine zentrale Aufgabe. Sebastian van Elk überwacht als Qualitätsbeauftragter für Auditierungsverfahren die Einhaltung der Qualitätsmerkmale im Zentrum.

Ausgeprägte Teamleistung

Um dem Patienten eine optimale Versorgung mit bestmöglichem Ergebnis bei gleichzeitig kurzem (z.Zt. ca. vier bis sieben Tage) stationären Aufenthalt bieten zu können, ist Teamleistung in Emmerich selbstverständlich – dazu zählen die Sekretärinnen und Arzthelferinnen in der Ambulanz, die Krankenschwestern und -pfleger, das OP-Team, Physiotherapeuten, die Orthopädische Werkstatt und der Sozialdienst ebenso wie der Schreib- und Reinigungsdienst und die Mitarbeiter in der Küche.

Die Kombination aus einem motivierten Team, modernen Operationsmethoden mit bewährten Implantatsystemen und eine ständige Weiterentwicklung nach aktuellen wissenschaftlichen Standards machen den Erfolg des EPZ Emmerich aus.

Spezielle Sprechstunden

Das EPZ bietet eine spezielle Endoprothesen-Sprechstunde an, die in der Regel dreimal in der Woche abgehalten wird und in der Patienten ihre individuellen Anforderungen an ihr Kunstgelenk mit den Ärzten ausführlich besprechen können.