-
Kopfschmerzen
„Kopfschmerzen gehören nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den zehn Erkrankungen mit der stärksten funktionellen Behinderung weltweit. Die Prävalenz für Kopfschmerzerkrankungen liegt weltweit bei 60 Prozent.“ (Deutsches Ärzteblatt S.3040, Heft 45, 10. November 2006).
Das bedeutet, dass von Kopfschmerzen mehr als jeder Zweite betroffen ist. Mehr als 90% der Kopfschmerzen sind idiopathisch (das heißt, dass sie nicht Symptom einer anderen Erkrankung sind). Von den idiopathischen Kopfschmerzen zu unterscheiden sind symptomatische Kopfschmerzen bei anderen Erkrankungen, z.B. einem Pseudotumor cerebri oder einer Sinusvenenthrombose.Die Klassifikation der internationalen Kopfschmerzgesellschaft unterscheidet über 250 unterschiedliche Kopfschmerzformen. Zu den häufigsten zählen der Kopfschmerz von Spannungstyp und die Migräne, aber auch der Clusterkopfschmerz. Eine frühzeitige, korrekte Diagnose und die Einleitung einer spezifischen Behandlung sind wichtig, um eine Chronifizierung zu vermeiden. Falsche und zu häufige Medikamenteneinnahme kann zu medikamenteninduzierten Kopfschmerzen führen.
Grundlage der Diagnostik von Kopfschmerzen ist die ausführliche Anamnese, bei der vor allem Dauer, Häufigkeit, auslösende Faktoren, Lokalisation, Schmerzart, Begleitsymptome und Medikamenteneinnahme erfragt werden.
Unseren Kopfschmerzfragebogen können Sie gerne vor Ihrem Termin ausdrucken und ausfüllen.
Ausführliche Informationen zu Kopfschmerzen finden Sie auch auf der Homepage der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft http://www.dmkg.de/.
-
Migräne ohne Aura, Migräne mit Aura
Die Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzerkrankungen und die häufigste neurologische Erkrankung. In Deutschland sind etwa 7-10% der Männer und 13-18% der Frauen betroffen. Häufig beginnt die Erkrankung zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr, aber auch Kinder sind betroffen. Eine Migräne, die nach dem 40. Lebensjahr auftritt, sollte immer abgeklärt werden, um andere Ursachen auszuschließen. Es besteht eine familiäre Häufung.
Definiert ist die Migräne als attackenartig auftretender Kopfschmerz, der zumeist einseitig auftritt (Wechsel der Seite möglich) und einen pochend-pulsierenden Charakter bei einer mindestens mittelstarken Ausprägung zeigt, der die alltäglichen Tätigkeiten beeinträchtigt.
Migränekopfschmerz verstärkt sich bei körperlicher Aktivität. Zudem treten Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit auf, die individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Häufig wird auch von Konzentrationsstörungen, Schwindel, Benommenheit und Geruchsempfindlichkeit berichtet.
Die Migräne zwingt die Betroffenen häufig zum Abbruch der gerade durchgeführten Tätigkeit und zum Rückzug an einen ruhigen, abgedunkelten Ort.
Eine Attacke dauert definitionsgemäß 4 bis 72 Stunden, die Häufigkeit kann zwischen wenigen Attacken pro Jahr bis zu 6-8 Attacken im Monat variieren. Typisch sind wenige Attacken pro Jahr bis zu 2-6 Attacken im Monat. Bei mehr als 15 Migränetagen im Monat sprechen wir von einer chronischen Migräne.Unterschieden wird zwischen Migräne mit und ohne Aura. Treten im Zusammenhang mit den Migräneattacken (i. d. R. zu Beginn) Sehstörungen (Lichtblitze oder Zackensehen) und neurologische Ausfälle (Störungen der Sprache, der Bewegung oder der Berührungsempfindung) auf, spricht man von einer Migräneaura. Migräneauren können dem Beginn der Kopfschmerzen vorausgehen oder sie begleiten. Die Symptome bilden sich vollständig zurück und können auch alleine ohne Kopfschmerzen auftreten.
Bei der Migränebehandlung ist es wichtig, geeignete Medikamente zur Akutbehandlung zu finden. Hier gibt es speziell für die Migränebehandlung entwickelte Medikamente, die Triptane, aber auch andere Schmerzmittel, die Nichtsteroidalen Antirheumatika oder Novaminsulfon, ggf. in Kombination mit MCP.
Bei entsprechender Häufigkeit und Dauer der Migräneattacken oder schlechtem Ansprechen auf Schmerzmittel sollte begleitend eine vorbeugende Medikation begonnen werden, die eine tägliche Einnahme von in der Regel rezeptpflichtigen Arzneien voraussetzt.
“Bei entsprechender Häufigkeit und Dauer der Migräneattacken oder schlechtem Ansprechen auf Schmerzmittel sollte begleitend eine vorbeugende Medikation begonnen werden, die eine tägliche Einnahme von in der Regel rezeptpflichtigen Arzneien voraussetzt.
„Zusammenfassend wird eine Migräneprophylaxe insbesondere empfohlen, wenn einer der folgenden Punkte vorliegt:
- drei und mehr Migräneattacken pro Monat.
- Migräneattacken, die regelmäßig länger als 72 Stunden anhalten.
- Attacken, die auf eine Therapie entsprechend den gegebenen Empfehlungen (inkl. Triptanen) nicht ansprechen und/oder wenn Nebenwirkungen der Akuttherapie nicht toleriert werden.
- bei Zunahme der Attackenfrequenz und Einnahme von Schmerz- oder Migränemitteln an mehr als zehn Tagen im Monat.
- bei komplizierten Migräneattacken mit beeinträchtigenden (z.B. hemiplegischen) und/oder lang anhaltenden Auren.
- Zustand nach migränösem Infarkt
Bei der chronischen Migräne gibt es auch noch die Behandlung mit Botulinumtoxin, die auch in der Praxis angeboten wird. Neben der medikamentösen Behandlung gibt es auch nichtmedikamentöse Möglichkeiten, die Migräne zu behandeln. Regelmäßiger Ausdauersport kann die Anfallshäufigkeit reduzieren. Einen günstigen Effekt hat auch das Erlernen einer Entspannungstechnik. Auch eine kurze Verhaltenstherapie bei einem hierfür qualifizierten Therapeuten kann einen günstigen Effekt haben.
-
Polyneuropathien
Hierunter versteht man eine Nervenerkrankung, bei der in der Regel viele Nerven gleichzeitig betroffen sind. Ursächlich sind u. a. Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus oder Vitaminmangel). Typische Beschwerden sind Taubheitsgefühle, die oft an den Zehen beginnen, oder Missempfindungen, z. B. Kribbeln oder Schmerzen.
-
Muskelerkrankungen
Typische Beschwerden bei Muskelerkrankunen sind Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelschwund. Die Ursachen für Muskelerkrankungen sind vielfältig: Entzündungen: Polymyositis, Dermatomyositis, Einschlusskörperschenmyositis, Vaskulitis, Lupus erythematosus, Sklerodermie, Rheumatoide Arthritis, Sjögren’s Syndrom, Myasthenie uvm. Endokrine Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen: Hypo- und Hyperthyreose, Cushingsyndrome, Hypokaliaemie, Hypophosphataemie, Störungen des Kohlehydrat-, Fett- oder Purinabbaus Medikamente und Drogen: Alkohol, Kokain, Heroin, Kortison, Colchicin, Statine, Malariamittel, Zidovudin, AmjodaronZytostatika uvm. Infektionen: Influenza, Parainfluenza, Coxsackievirus, HIV, Cytomegalovirus, Echovirus, Adenovirus, Epstein-Barr-Virus, Pyomyositis, Trichinose, Toxoplasmose, Auflösung des Muskels (Rhabdomyolyse), schweres Trauma, Hyperthermie, langdauernder epileptischer Anfall, exzessiver Sport
-
Schlaganfall
Ein Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung im Gehirn. Die Nervenzellen erhalten dadurch zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe und sterben ab. Man unterscheidet zwischen einem ischämischen Infarkt, also einem Schlaganfall in Folge eines Gefäßverschlusses oder der Verschleppung eines Blutgerinnsels in das Gehirn (80% der Schlaganfälle) und Hirnbluten (20% der Fälle). Typische Beschwerden: Abhängig von der Region des Gehirns, die betroffen ist, und der Größe der Schädigung sind die Symptome recht unterschiedlich. Es finden sich milde Symptome wie z.B. Gefühlsstörungen eines Armes oder einer Körperhälfte, leichte Sprachstörungen oder leichte Lähmungen einer Extremität oder Körperhälfte. Diese Symptome können vorübergehend sein, nur Minuten bis Tage anhalten. Sie können aber einen großen Schlaganfall ankündigen und machen eine umgehende Vorstellung in einem Krankenhaus erforderlich. Bei größeren Schlaganfällen kommt es z. B. zu Lähmungen einer Körperhälfte mit oft schweren Behinderungen und Sprachstörungen.