Behandlung von Myomen: Frauenklinik bietet schnittfreies Verfahren und spezielle Sprechstunde an

Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe widmet sich verstärkt dem Krankheitsbild der Myome. Sie hat dazu eine spezielle Sprechstunde eingerichtet und zählt zu den wenigen Krankenhäusern in der Region, die mit der Radiofrequenzablation (RFA) eine schonende, schnittfreie Behandlungsmöglichkeit anbieten.

Die Myom-Sprechstunde der Frauenklinik halten - s. Foto - der Leitende Oberarzt Shady Hussein, Oberärztin Dr. Wiebke Schmuck (r.) und Assistenzärztin Dr. Lena Daumann.

Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore der Frau. Diese Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter sind nicht lebensgefährlich, können aber die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, gerade bei Frauen mit Kinderwunsch. Nach Schätzungen hat jede zweite bis fünfte Frau im gebärfähigen Alter Myome. Die gutartigen Muskelknoten (kein Krebs) bilden sich in der Gebärmutter oder um die Gebärmutter herum. Ihr Größenverhältnis variiert zwischen dem einer Traube und einer Grapefruit. Die Ursachen für Myome sind unbekannt, jedoch ist ein genetischer Einfluss wahrscheinlich.

Symptome
Myome können eine Reihe von Symptomen auslösen. Dazu zählen insbesondere:
» starke Menstruationsblutungen
» Regelschmerzen
» Druckgefühl oder Schwellung im Bauchbereich
» häufiger Harndrang
» Verstopfung
» Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
» Rückenschmerzen oder Beinschmerzen
» Unfruchtbarkeit
Bei den meisten Frauen tritt mehr als ein Symptom auf. Werden die Symptome nicht behandelt, können sie sich mit der Zeit verschlimmern.

Diagnostik
Myome werden während einer gynäkologischen Sonographie (Ultraschall-Untersuchung) manchmal als Zufallsbefund, manchmal bei konkreten Beschwerden entdeckt.

Schnittfreie Therapie per RFA
Die Radiofrequenzablation (RFA) zur Behandlung von Myomen erfolgt als schnittfreier Eingriff ohne Bauchschnitt oder Bauchspiegelung transvaginal durch den Einsatz von Hochstrom-Energiewellen. Die dabei erzeugte Wärme wird per Ultraschall punktgenau an das Myomgewebe abgegeben, so dass es abstirbt und mit der Zeit schrumpft. Der kurze Eingriff unter Narkose (lokal oder Vollnarkose) ist sicher und hinterlässt keine Narbenbildung in oder an der Gebärmutter. Patientinnen verbleiben für eine Nacht im Krankenhaus und können ihre Alltagsaktivitäten bereits kurz nach dem Eingriff wieder aufnehmen.

Vorteile der RFA für die Patientinnen:
» Stopp des Myom-Wachstums
» Rasche Linderung der myomtypischen Beschwerden
» Funktion der Gebärmutter normalisiert sich
» Kurze Genesungszeit
» Geringe Rückfallrate
» Myomgröße nimmt mit der Zeit ab

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Darüber hinaus bietet die Frauenklinik weitere Behandlungsverfahren an. So können Medikamente und Hormone die Myome zwar nicht beseitigen, jedoch die Symptome behandeln und die Myome in manchen Fällen vorübergehend schrumpfen lassen. Die am häufigsten angewandte Behandlungsmöglichkeit ist die Beseitigung aller Myome durch die anteilige oder gesamte Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie). Bei der Teil-Gebärmutterentfernung handelt es sich um die Laparoskopische Suprazervikale Hysterektomie (LASH). Dieser größere operative Eingriff wird normalerweise unter Vollnarkose vorgenommen und erfordert einen gewissen Genesungszeitraum (abhängig vom operativen Verfahren).

Bei der Myomektomie (Myomentfernung) werden die Myome operativ entfernt, die Gebärmutter bleibt erhalten. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und kann entweder als Bauchspiegelung oder durch einen Bauchschnitt erfolgen.

Eine weitere Behandlungsmethode ist die Uterusarterienembolisation (UAE, auch als Uterusmyomembolisation UME bezeichnet). Dabei werden kleine Partikel injiziert, um die Blutgefäße um die Gebärmutter zu blockieren, sodass die Myome mit der Zeit absterben und schrumpfen. Die UAE stellt zwar ein wirksames Verfahren dar, kann jedoch mit erheblichen Schmerzen und einem erhöhten Risiko von schwangerschaftsbedingten Komplikationen einhergehen.

Terminvereinbarung

Patientinnen können individuelle Termine mit dem Sekretariat der Frauenklinik vereinbaren, Tel. 0281 104-1160; Sekretariat.Frauenheilkunde.MHW(at)prohomine.de.