Stelle und Auto: Förderverein „Diabolinos“ unterstützt das Diabetes-Team der Kinderklinik am Marien-Hospital gleich doppelt

Gleich doppelten Grund zur Freude hatte jetzt das Diabetesteam der Kinderklinik am Marien-Hospital in Wesel: Der Förderverein Diabolinos e.V. mit Sitz in Rhede gab für ein Projekt der Abteilung einen Zuschuss über 10.000 Euro und stellte zudem ein geleastes Auto für drei Jahre zur Verfügung. In der Kinderklinik werden aktuell etwa 200 Kinder und Jugendliche mit Typ 1 Diabetes behandelt. Die chronische Stoffwechsel-Krankheit ist unheilbar.

Mit einem Citroen C 1 aus dem Autohaus Bleker (Bocholt) werden die vier Diabetes-Beraterinnen jetzt Kindergärten und Schulen aufsuchen, in die Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 gehen. „Sie erklären vor Ort, was Diabetes ist und  worauf bei dieser Erkrankung zu achten ist, zum Beispiel bei Unterzuckerung“, erklärt Oberarzt Dr. Dirk Bierkamp-Christophersen, Kinder-Diabetologe am Marien-Hospital. Der Wagen kommt auch zum Einsatz, um betroffene Familien anzusteuern. „Es ist eine tolle Sache, dass solche Besuche im unmittelbaren Umfeld der Kinder und Jugendlichen nun möglich sind, damit die jungen Diabetiker integriert bleiben“, betont Chefärztin Dr. Cordula Koerner-Rettberg. Sie dankte den Vorstandsmitgliedern des Fördervereins um den Vorsitzenden Harald Harmeling, die den Wagen jetzt im Beisein von Filialleiterin Christina Bleker in Wesel übergaben.

„Den Citroen haben wir dem Verein Diabolinos zu absoluten Sonderkonditionen angeboten, da sich der Verein über Spendengelder finanziert. Wir haben damit eine große Unterstützung für den Verein geleistet, damit die monatliche Leasingrate so gering wie möglich gehalten werden konnte. Uns war es vor allem wichtig, dem Verein Diabolinos und somit auch der Kinderklinik in Wesel bei der täglichen Arbeit und Pflege der Kinder und Jugendlichen mit Diabetes Typ 1 unter die Arme zu greifen“, so Christina Bleker.

Verein betreut über 100 Familien

„Der Verein besteht seit 2003 und betreut derzeit 105 Familien von Kleve bis Dinslaken“, so Vorsitzender Harald Harmeling. Er und seine Mitstreiter übergaben zudem 10.000 Euro für ein Projekt der Kinderklinik zur Transition. So wird der Übergang der Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes ins Erwachsenenalter bezeichnet. Sie müssen dann abseits des Krankenhauses weiterbetreut werden und dafür eine geeignete Arztpraxis finden. Dort werden in der Regel vor allem Patienten mit Typ 2 Diabetes (sogenannter „Altersdiabetes“) betreut. Deshalb stehen die jungen Menschen oft vor der Aufgabe, in der neuen Umgebung auf ihre besonderen Bedürfnisse hinzuweisen – ein nicht immer leichter Schritt in die Selbstständigkeit. Um diesen Prozess eng zu begleiten, konnte in der Kinderklinik des Marien-Hospitals dank der großzügigen Förderung durch die Diabolinos eine Stelle auf 450-Euro-Basis geschaffen werden. Seit April 2018 klärt Diabetesberaterin Andrea Horz den Informations- und Schulungsbedarf der jungen Patienten und ihrer Familien, organisiert Elternabende sowie Workshops und hält Kontakt zu den Praxen.

Lebenslange Behandlung

Zum Hintergrund: Kinder und Jugendliche haben in der Regel den Typ 1 Diabetes. Bei dieser Stoffwechselstörung wird das lebensnotwendige körpereigene Hormon Insulin, das den Blutzucker reguliert, in der Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar nicht gebildet. Die Kinder benötigen eine lebenslange Behandlung mit täglich mehrfachen Insulingaben. Die unheilbare chronische Erkrankung hat somit Auswirkungen auf das Alltagsleben der jungen Patienten und ihrer Familien. In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital kümmert sich ein geschultes und erfahrenes Team um sie. Das Ziel der Arbeit beschreibt Oberarzt Dr. Bierkamp-Christophersen so: „Die Patienten und ihre Angehörigen sollen sich gut informiert und betreut fühlen, so dass sie angstfrei mit der Erkrankung leben können.“ Alle Beteiligten freuen sich, dass der weiße Citroen sie auf diesem Weg weiter voranbringen wird.