Kardiologie: Zusatzqualifikation für den Einsatz von Herzschrittmachern

Die Kardiologie wurde erstmals als Stätte der Zusatzqualifikation in Spezieller Rhythmologie anerkannt. Davon profitieren insbesondere Patienten mit Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche.

Als größte Abteilung des Krankenhauses legt die Klinik für Kardiologie am Marien-Hospital in  Wesel besonderen Wert darauf, ein möglichst komplettes Spektrum der Herzmedizin anzubieten. „Das macht uns als Arbeitgeber attraktiv und bringt viele Vorteile in der Patientenversorgung“, betont Chefärztin Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher (Foto). 

In der Facharzt-Ausbildung gelang der Klinik nun ein weiterer Schritt hin zu einem umfangreichen Weiterbildungsangebot, von dem insbesondere Patienten mit Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche profitieren. Die Abteilung wurde erstmals als Stätte der Zusatzqualifikation in Spezieller Rhythmologie anerkannt. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie folgte damit einem Antrag der Abteilung und verlieh ihr das entsprechende Zertifikat. 

300 Schrittmacher im Jahr 

In der Kardiologie am Marien-Hospital übernimmt der Leitende Oberarzt Dr. Bernhard Artmeyer (Foto) die Ausbildung in Spezieller Rhythmologie / aktive Herzimplantate. Dies bedeutet insbesondere die Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, inklusive Nachsorge. 300 bzw. über 50 waren es allein im vergangenen Jahr. Zu den Eingriffen zählt auch die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) bei Herzmuskelschwäche. Dabei wird dem Patienten eine zusätzliche Sonde zur Stimulierung der linken Herzkammer eingesetzt. „Die Spezielle Rhythmologie erfordert eine große operative Expertise“, betont Chefärztin Prof. Tiefenbacher. Auch das Monitoring der High-Tech-Geräte ist anspruchsvoll und verlangt viel Erfahrung. 

So ist es zu erklären, dass die berufsbegleitende Weiterbildung in Spezieller Rhythmologie zwei Jahre dauert. „Der Bedarf der Krankenhäuser an darin geschulten Ärzten ist groß“, weiß Oberarzt Dr. Artmeyer. „Denn wegen des demografischen Wandels benötigen immer mehr Menschen einen Schrittmacher.“ Das Marien-Hospital ist nun in besonderer Weise darauf eingestellt.