Gesamtschule und Senioreneinrichtungen Emmerich vereinbaren Kooperation zur Berufsorientierung
In Emmerich haben die Gesamtschule und die beiden dortigen Senioreneinrichtungen der pro homine, St. Augustinus und Willikensoord, eine Kooperation zur Berufsorientierung vereinbart. Beide Seiten erhoffen sich, den Schülern die Ausbildungsberufe und -wege für die Pflege und Betreuung von Seniorenheim-Bewohnern näherzubringen.
Das Foto zeigt am Projekt Beteiligte aus Einrichtungen der pro homine und der Gesamtschule.
Kirsten Kemming sieht sich und das Team des Ausbildungsmanagements der pro homine Senioreneinrichtungen als Ausbildungsbotschafter. „Wir sind immer wieder bereit, jungen Menschen die schönen, erfüllenden Seiten des Berufes in der Pflege und Begleitung von Senioren zu zeigen. Es ist ein sehr abwechslungsreicher und verantwortungsvoller Beruf“, sagt sie.
Diese Botschaft stieß bei der Gesamtschule Emmerich auf offene Ohren und führte zu einer Kooperation zur Berufsorientierung, die die Schule und die Senioreneinrichtungen der pro homine in Emmerich, St. Augustinus und Willikensoord, nun vereinbart haben. Beide Seiten erhoffen sich, den Schülern die Ausbildungsberufe und -wege für die Pflege und Betreuung von Seniorenheim-Bewohnern näherzubringen und sie in ihrer Berufsorientierung zu stärken.
Medien-Helfer unterstützen
Dies soll sehr konkret geschehen. „Ab November sollen Projekttage zur Berufsberatung stattfinden“, sagt Stefan Isenberg, Koordinator für Studien- und Berufsorientierung an der Gesamtschule. Dazu sind Workshops mit verschiedenen Themen geplant, verbunden mit einer Einführung in die verschiedenen Berufe und mit kurzen Einblicken in die Praxis. Dies ist Teil eines größeren Projekts, an dem auch die Medien-AG der Gesamtschule beteiligt ist. So möchte die Schülerfirma „Medien-Helfer“ mit Schülern der Klassen 7 und 8 den Bewohnern praktische Unterstützung in der digitalen Welt anbieten, etwa bei der Installation und dem Support von Apps, bei der Koppelung von Geräten, beim Tausch von Akkus und Bildschirmen und bei der digitalen Ausleihe in der Stadtbücherei Emmerich. Außerdem ist auf Initiative von Prof. Dr. Joachim van Alst, Chefarzt der Anästhesie im St. Willibrord-Spital, daran gedacht, dass die Medien-Helfer kurze Videos über Emmerich drehen (z.B. bei der Feuerwehr, beim Schützenfest und auf dem Wochenmarkt) und zu einem Film zusammenschneiden. So hätten insbesondere Bewohner von Senioreneinrichtungen, die nicht mehr mobil sind, die Möglichkeit zur Teilhabe am alltäglichen Leben in der Stadt.
Abwechslungsreiche Ausbildungsberufe
Auf Ausbildungsmessen in der Gesamtschule konnten Kirsten Kemming und ihre Kollegen die Jugendlichen bereits theoretisch über die Ausbildungsberufe in der pro homine informieren. Beide Kooperationspartner sind daran interessiert, den Schülern künftig regelmäßig auch praktische Einblicke in die abwechslungsreichen Ausbildungsberufe zu ermöglichen. Das sind im Einzelnen:
- Pflegefachassistenz (Zugangsvoraussetzung: Hauptschulabschluss nach Klasse 9, Ausbildungsdauer: ein Jahr)
- Pflegefachfrau/-mann (Hauptschulabschluss nach Klasse 10, drei Jahre)
- Duales Studium (Ausbildungsvertrag Pflegefachfrau/-mann; Dauer vier Jahre, davon Ausbildung Pflegefachfrau/-mann in den ersten drei Jahren)
„Das Besondere in den Senioreneinrichtungen ist, dass die Menschen nicht nur eine kurze Zeit verweilen“, betont Kirsten Kemming. „Weil sie bei uns wohnen, verbringen wir mit den Menschen oftmals eine lange Zeit. Wir lernen sie mit all ihren Facetten kennen und begleiten sie in dieser Lebensphase. Ihre Ressourcen zu fördern ist dabei ebenso eine elementare Aufgabe wie die Tagesgestaltung. Das macht die Langzeitpflege in einer Senioreneinrichtung so besonders“, unterstreicht die Ausbildungsmanagerin.
Im Praktikum können die Schüler diese Aufgaben erkunden und erste Kontakte mit Pflegekräften und Bewohnern knüpfen. Der theoretische Unterreicht findet im Bildungszentrum Niederrhein Wesel (BZNW) statt.
Bewohnerbeirat beteiligt
Eine Initialzündung für die Kooperation zwischen der Gesamtschule und den beiden Emmericher Senioreneinrichtungen der pro homine war der Besuch einiger Gesamtschüler in St. Augustinus. Das Thema des Treffens, das Sozialarbeiter Fabian Gottsmann begleitete, lautete: „Alt und Jung“. Ein FSJler stellte den Jugendlichen sein Tätigkeitsfeld vor, anschließend besuchten sie gemeinsam einige Bewohner. Rosemarie Unbehaun, Vorsitzende des Bewohnerbeirats in
St. Augustinus, fand diese Zusammenkunft sehr interessant und sprach sich, auch im Namen der anderen Bewohner, voller Freude für weitere Besuche und Aktivitäten aus. Bis heute hat Rosemarie Unbehaun Kontakt zu einer Gesamtschülerin – die besten Voraussetzungen für eine lebendige Kooperation.