Minimalinvasive Operationen
Der Vorteil für die Patienten ergibt sich bei dieser Technik durch deutlich geringere postoperative Schmerzen und eine verkürzte Rekonvaleszenz (Erholungszeit). Die Patienten sind schneller wieder auf den Beinen und können früher wieder am normalen Tagesablauf bzw. Arbeitsleben teilnehmen.
In unserer Abteilung führen wir etwa 50 Prozent der Operationen minimal-invasiv durch.
Das betrifft vor allem folgende Eingriffe:
- Beseitigung der Refluxkrankheit der Speiseröhre (s.g. Antirefluxoperation)
- Beseitigung von Hohlorganperforationen, z.B. Magendurchbruch
- Gallenblasenentfernungen
- Milzentfernungen
- Dünndarmteilentfernungen
- Dickdarmteilentfernungen
- Appendektomie („Blinddarmentfernung“)
- Durchtrennung von Verwachsungen
- Behebung eines Aftervorfalles (Analprolaps)
- Anlage eines künstlichen Darmausgangs
- Leistenbrüche
- Bauchwandbrüche
- Narbenbrüche
- Mediastinoskopie
- Brustraumspiegelungen
- Teilentfernungen der Lunge
- Beseitigung des Lungenkollapses
Normalerweise ist zwischen den Organen im Bauchraum kein Zwischenraum vorhanden. Für die minimal-invasive Operationstechnik ist es erforderlich, die Organe voneinander zu trennen. Durch die Insufflation (Einblasen) von Kohlendioxid hebt sich die Bauchdecke von den Bauchorganen ab. So erzeugt der Chirurg eine künstliche Höhle, in der er operativ tätig werden kann. Am Ende der Operation wird dieses sogenannte Kapnoperitoneum wieder abgelassen.
Über in die Bauchwand eingebrachte Schleusen (Trokare) wird ein Laparoskop (Spezialendoskop mit Optik) in die Bauchhöhle eingebracht, die per Videokamera das Operationsfeld auf einen Monitor überträgt. Anschließend werden über zusätzliche Arbeitstrokare die laparoskopischen Instrumente dorthin gebracht, wo der Eingriff vorgenommen wird. Während der Operation kommt es zu einem ständigen Gasverlust im Bauchraum. Deshalb wird das entwichene Gas kontrolliert ersetzt, um den Druck im Bauchraum aufrechtzuerhalten. Andernfalls würde der Operationsraum stetig schrumpfen und schließlich komplett "verschwinden".
Trotz der verhältnismäßig jungen Geschichte der minimal-invasiven Chirurgie seit 1989 sind durch die rasante technische Entwicklung zahlreiche abdominelle (den Unterleib betreffende) Eingriffe auf sehr hohem Niveau möglich. Dennoch: Bei bösartigen Erkrankungen in der Onkologie kommt es in der Regel darauf an, den Tumor möglichst radikal zu entfernen, um dem Patienten einen Überlebensvorteil zu sichern. Deshalb ist das minimal-invasive OP-Verfahren in der Onkologie nicht immer erste Wahl.