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Rückkehr zur pro homine: Geschäftsführer Karl-Ferdinand von Fürstenberg will den Verbund stärken und gezielt weiterentwickeln

Karl-Ferdinand von Fürstenberg (Foto, r.) übernahm zum April 2022 die Geschäftsführung der pro homine. Damit kehrte er nach einem zweijährigen "Intermezzo" in anderen Kliniken ins Unternehmen zurück. Bis Ende Juni 2022 lenkt er die pro homine gemeinsam mit Geschäftsführer Johannes Hartmann (l.), der dann in den Ruhestand gehen wird.

 

In der pro homine steckt viel Innovationskraft, der Träger setzt großes Vertrauen in die Weiterentwicklung des Unternehmens, und das Engagement unter den Mitarbeitenden ist groß: Dies waren wesentliche Gründe für Karl-Ferdinand von Fürstenberg, zur pro homine zurückzukehren. Der 41-Jährige übernahm die Geschäftsführung der Holding und aller Einzelgesellschaften. „Die pro homine bietet viel Substanz, auf die man bauen kann“, unterstreicht von Fürstenberg.   

Erste „Amtszeit“ von 2017 bis 2020

Er war während seiner ersten „Amtszeit“ von Mai 2017 bis Juni 2020 stellvertretender Geschäftsführer der pro homine und Krankenhausdirektor des Marien-Hospitals in Wesel. Anschließend verließ er das Unternehmen auf eigenen Wunsch in Richtung Rheinland. „Dort habe ich in zwei Jahren andere Trägerstrukturen kennengelernt und Erfahrungen gesammelt, die mir jetzt helfen, das breite Portfolio der pro homine weiterzuentwickeln“, sagt von Fürstenberg.

Millionen vom Land für beide Krankenhäuser

Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die passende bauliche Infrastruktur. Da kamen kürzlich bewilligte Fördergelder des Landes Nordrhein-Westfalen gerade recht. Für das St. Willibrord-Spital in Emmerich fließen rund 4,2 Millionen Euro mit dem Zweck, die Versorgung älterer Patienten weiter zu verbessern. Das Geld wird genutzt, um die altersmedizinische Abteilung mit 66 Betten im dritten und vierten Obergeschoss zu konzentrieren und die baulichen Anforderungen an eine moderne Geriatrie zu erfüllen. 3,6 Millionen Euro gab das Land für die Erweiterung der Kinderklinik des Marien-Hospitals in Wesel. Dort soll insbesondere mehr Platz für die neonatologische Intensivstation geschaffen werden.

Beide Bauvorhaben sind wesentlich für ein übergeordnetes Ziel: „Es muss darum gehen, den technischen Fortschritt den Patienten und Mitarbeitern zukommen zu lassen und die Patientenversorgung sicherer zu machen“, betont der Geschäftsführer. Diesem Zweck dienen weitere Investitionen in die Medizintechnik (moderne, innovative OP-Techniken im Marien-Hospital, Einsatz von Roboter- und 3D-Technik für chirurgische Eingriffe in beiden Krankenhäusern) und in die digitale Infrastruktur. Hier lauten die Stichworte: digitalisierte Steuerung des Versorgungsprozesses, Weiterentwicklung und Komplettierung der elektronischen Patientenakte, Schaffung von Patienten-Portalen und Erweiterung des WLAN-Netzes. Die verstärkte Digitalisierung der Kliniken ist ein Kernelement des Krankenhauszukunftsgesetzes. Dafür gibt es Fördermittel des Bundes, die pro homine hat entsprechende Anträge gestellt.

Krankenhausplanung: Die Stärken stärken 

Karl-Ferdinand von Fürstenberg geht davon aus, dass die Krankenhausplanung für Nordrhein-Westfalen unabhängig vom Ausgang der Landtagswahl (15. Mai) in der grundsätzlichen Ausrichtung Bestand haben wird. Dies bedeutet: Eine Klinik darf nur dann eine Leistung erbringen, wenn bestimmte strukturelle und qualitative Voraussetzungen bestehen. Viele Leistungsbereiche werden konzentriert. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Politik in zunehmendem Maße Mindestmengen fest, die für bestimmte Eingriffe nachgewiesen werden müssen. „Das ist eine Herausforderung, aber wir sind zuversichtlich, die geforderten Zahlen in beiden Häusern erreichen zu können“, so von Fürstenberg. In diesem Zusammenhang setzt er darauf, den Ausbau der medizinischen Zentren in beiden Krankenhäusern (z.B. Onkologie, Brust, Darm, Prostata,  Herz/Gefäße, Perinatalmedizin, Altersmedizin, Endoprothetik, (Alters-)Traumatologie, Wirbelsäule) zu forcieren. Gleichzeitig ist unter den gesetzten Rahmenbedingungen die Aufrechterhaltung einer guten Grund- und Regelversorgung eine Herausforderung für Krankenhäuser in ländlichen Gebieten.

Parallel müssten die Strukturen der Krankenhäuser in den nächsten Jahren verstärkt so ausgerichtet werden, dass sie den regionalen Rahmenbedingungen und Erfordernissen entsprächen. Dies gelte umso mehr, als die Zahl der stationären Patientenfälle zugunsten der ambulanten Versorgung zurückgehe – ein Prozess, den die Corona-Pandemie beschleunigt hat. Vor diesem Hintergrund sei es „klug, sich neben dem eigenen Medizinischen Versorgungszentrum mit anderen Anbietern vor Ort zu vernetzen“, unterstreicht der Geschäftsführer. „Wir werden als stationärer Versorger zunehmend in die ambulante Daseinsvorsorge eingebunden werden, da insbesondere im ländlichen Raum der Nachwuchs nicht mehr ausreichend vorhanden ist und viele Ärzte den Weg in die Eigenständigkeit scheuen“, so von Fürstenberg weiter. Die Etablierung von Notfallpraxen der KV sei dafür ein gutes Beispiel.

Spezielle Angebote für Senioren

Zu den Schwerpunkten der pro homine zählt auch die Altenhilfe mit neun Senioreneinrichtungen in der Region, in denen 680 Plätze vorgehalten werden. Von Fürstenberg will diese Kernkompetenz der pro homine nutzen, um in der stationären Versorgung die vorhandenen Angebote gezielt auf die Bedürfnisse der Bevölkerung – z.B. in der Versorgung dementiell veränderter Menschen – hin auszubauen.

Gute Mitarbeiter/innen gewinnen und halten

Ein wichtiges Anliegen ist dem neuen Geschäftsführer die Attraktivität der pro homine als Arbeitgeber. Mit über 3000 Mitarbeitenden zählt der Verbund zu den größten Arbeitgebern in der Region. „Es geht darum, gute Leute zu gewinnen und zu halten“, betont von Fürstenberg. Dazu zählt er eine gute und wertschätzende Führung, bedarfsorientierte Arbeitszeitmodelle, innovative Vergütungsmodelle, Altersvorsorge, Sonderleistungen, Möglichkeiten der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Medizin, Pflege und weiteren Berufsfeldern, aber auch die Unterstützung bei der Kinderbetreuung und der Wohnraumsuche.

Pflegekräfte von den Philippinen

Über das Projekt „Triple Win“ konnte die pro homine in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit bereits fünf gut ausgebildete Pflegekräfte von den Philippinen gewinnen, die im Marien-Hospital arbeiten. Sie sind gut integriert und leben während der ersten Monate in betriebseigenen Wohnungen. Drei weitere Pflegekräfte von den Philippinen werden in den nächsten Monaten erwartet. „Um den Bedarf an Pflegekräften dauerhaft zu sichern, werden wir unsere Bemühungen um Kräfte auch aus dem Ausland weiter verstärken“, sagt der Geschäftsführer. Das geschehe zu fairen Bedingungen über Kooperationen mit Institutionen ähnlich „Triple Win“. Darüber hinaus kommt es immer wieder vor, dass sich Pflegekräfte aus dem Ausland bei der pro homine melden, um hier ihre fachliche Anerkennung zu erlangen.   

VITA

Karl-Ferdinand von Fürstenberg hat an der Ruhr-Universität Bochum Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Controlling, Unternehmensprüfung und Mikroökonomie studiert. Anschließend war er zunächst von November 2004 bis Juni 2007 bei der PricewaterhouseCoopers Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Essen) tätig und wechselte dann als Assistent der Geschäftsführung zum Malteser-Konzern nach Köln. Bei der Malteser Rhein-Sieg gGmbH übernahm er im Juli 2009 die Stelle des stv. Kaufmännischen Direktors und Personalleiters im

Malteser Krankenhaus St. Hildegardis (Köln). Von Juli 2010 bis zu seinem Wechsel zur pro homine 2017 war Karl-Ferdinand von Fürstenberg Kaufmännischer Direktor dieser Klinik. Von 2020 bis 2022 war er zunächst Geschäftsführer des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein und danach Kaufmännischer Direktor des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn.  

Karl-Ferdinand von Fürstenberg ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Privat verbringt er viel Zeit mit der Familie, engagiert sich aber auch in der Kirche und im Karneval. Weitere Zeit nutzt er gerne zum Lesen.