Ein Ratgeber für Patienten

LIEBER PATIENT, LIEBE ANGEHÖRIGE,
bei Ihnen wurde Prostatakrebs diagnostiziert. Der Befund einer Krebsdiagnose stellt ein einschneidendes Erlebnis dar. Einem wird der Boden unter den Füßen weggerissen und gleichzeitig schwirren tausend Fragen durch den Kopf. Was heißt das jetzt? Wie geht es weiter? Werde ich operiert? Dies sind nur ein Bruchteil der Fragen, die Sie sich stellen werden.
Eine Tumorerkrankung löst bei uns allen Angst und Unsicherheit aus. Der Umgang mit der Erkrankung und die damit verbundenen Veränderungen sind eine große Herausforderung. Um diese Veränderungen zu meistern und Ihre Fragen zu beantworten, steht Ihnen ein interdisziplinäres Behandlungs- und Pflegeteam zur Seite. Dazu gehören auch wir, die onkologischen Pflegefachkräfte.
Mit dieser Broschüre haben wir einen Ratgeber für Sie entwickelt, der Ihnen helfen soll, mit den veränderten Lebensumständen zurechtzukommen. Er soll als Hilfestellung nach Beratungsgesprächen mit uns dienen.
Die Informationen in dieser Broschüre sind nicht als medizinische Beratung gedacht und sollen die Empfehlungen Ihres eigenen Arztes oder anderer medizinischer Fachkräfte nicht ersetzen! Diese Broschüre sollte auch nicht dazu verwendet werden, in einem medizinischen Notfall Hilfe zu suchen!
In einem medizinischen Notfall sollten Sie sich sofort persönlich in ärztliche Behandlung begeben. Wenden Sie sich bei Bedarf an Ihre medizinische Fachkraft für weitere Informationen.
PROSTATAKREBS
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist ein im Durchmesser drei Zentimeter großes Geschlechtsorgan des Mannes, welches unterhalb der Harnblase liegt. Die Prostata umgibt die Harnröhre und grenzt mit der Rückseite an das Rektum. Die Unterseite liegt auf dem Beckenboden auf.
Prostatakrebs – oder auch das Prostatakarzinom ist mit rund 25% die in Deutschland am häufigsten auftretende Krebsdiagnose bei Männern.
Im frühen Stadium ist die Erkrankung symptomlos, daher ist eine regelmäßige Untersuchung bei Ihrem Urologen die sicherste Vorsorge gegen Prostatakrebs.
Zur Frühdiagnostik zählen ein jährliches Gespräch über Beschwerden oder andere gesundheitliche Veränderungen, eine Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane, sowie eine Tastuntersuchung der Prostata über den Enddarm.
Die primäre Methode zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms ist eine Blutabnahme. Die Ermittlung des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut kann über eine mögliche Krebserkrankung der Prostata Aufschluss geben. Allerdings wird die Blutabnahme zur Vorsorge nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Viele Arztpraxen bieten diese Untersuchung aber als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) an.
Ist die Diagnose gesichert, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die bei Prostatakrebs infrage kommen.
- Operative Therapie
- Hormontherapie
- Strahlentherapie
- Chemotherapie (nur sehr selten in Einzelfällen)
Welche Behandlung für Sie infrage kommt, wird der behandelnde Arzt gemeinsam mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch entscheiden.
OPERATIVE THERAPIE
Die operative Therapie bietet die häufigste und sicherste Behandlung des Prostatakarzinoms, was die Entfernung der tumorösen Struktur angeht. Dabei wird die Prostata mitsamt aller ihr umliegenden Strukturen entfernt (gesamte Prostata mit der dadurch verlaufenden Harnröhre, Samenbläschen, ggf. ein Teil des Blasenhalses und wenn notwendig die benachbarten Lymphknoten). Die operative Therapie wird nur dann durchgeführt, wenn der Tumor sich allein auf die Prostata begrenzt und noch nicht gestreut hat.
Nach der Operation kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, die sich trotz immer besser werdenden Operationstechniken nicht immer vermeiden lassen.
Inkontinenz
Durch die Operation kann das Schließmuskelsystem der Harnröhre geschwächt werden. Im Zuge dessen kann es zu einer meist zeitlich begrenzten Inkontinenz kommen. Nur in seltenen Fällen bleibt eine Inkontinenz dauerhaft.
Die wichtigste Maßnahme gegen Harninkontinenz bietet ein regelmäßiges Schließmuskeltraining. Dieses erlernen Sie während Ihrer Anschlussheilbehandlung (AHB), die Ihnen nach einer Operation zusteht. Allerdings stellt sich der Erfolg erst nach 4-6 Wochen intensiven Trainings ein und auch im Anschluss sollten sie konsequent weitertrainieren, damit die Muskulatur erhalten bleibt.
Sollte für Sie aus persönlichen Gründen keine AHB infrage kommen, können Sie die Übungen auch unter Anleitung eines Krankengymnasten erlernen und dann selbstständig zu Hause ausführen.
Bis die Kontinenz wieder hergestellt ist, können Sie Inkontinenzmaterial benutzen. Es gibt extra Vorlagen für Männer zum Einlegen in die Unterwäsche. Erhältlich sind diese in Drogerien, Apotheken oder Sanitätshäusern.
Auch eine sogenannte Reizblase kann zu einer verstärkten Inkontinenz nach der Operation führen. Anzeichen hierfür sind, dass sie häufig zur Toilette müssen, obwohl nur wenige Tropfen Urin kommen und die Blase nicht gefüllt ist. Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie von diesem Symptom betroffen sind. Dieser kann Ihnen Medikamente verschreiben um die Symptomlast zu lindern. Ihr Arzt wird auch prüfen, ob eine Blasenentzündung Ursache für die Beschwerden ist und diese ggf. ebenfalls behandeln.
Erektile Dysfunktion
Für die Erektion beim Mann sind Nervengeflechte, die um die Kapsel der Prostata verlaufen, verantwortlich. Diese liegen dicht an der Prostata und können bei einer operativen Entfernung der Prostata nicht immer geschont werden / erhalten bleiben. Unter anderem kann es dadurch nach einer Operation zu einer erektilen Dysfunktion (Verlust der Erektionsfähigkeit) kommen.
Bei einer erektilen Dysfunktion ist lediglich die Versteifungsfähigkeit beeinträchtigt, nicht jedoch die sexuelle Lust oder die Möglichkeit einen Orgasmus zu bekommen. Der Orgasmus nach einer Prostatektomie (Entfernung der Prostata) ist trocken, da die Samenflüssigkeit fehlt, welche zuvor in der Prostata und in den Samenblasen produziert wurde.
Wenn Sie unter einer erektilen Dysfunktion leiden, sollten Sie auf jeden Fall mit ihrem Urologen darüber reden.
Nicht immer liegt es an der Operation. Stress oder Unwohlsein (psychosozial und seelisch) sind ebenfalls Auslöser für Erektionsstörungen. Um seelische Belastungen loszuwerden ist eine psychoonkologische Therapie sinnvoll. Autogenes Training, Yoga und sportliche Aktivitäten reduzieren Stress ebenfalls.
- Medikamente in Tablettenform (z.B. Viagra) helfen einem größeren Teil der betroffenen Männer
- Schwellkörperautoinjektion (SKAT)
Bei dieser Methode werden Medikamente vom Betroffenen selbst unmittelbar in die Schwellkörper gespritzt oder in die Harnröhre eingeführt. Da die Nadel sehr dünn ist, werden bei korrekter Anwendung keine Schmerzen empfunden.
- Vakuumpumpe
Diese Pumpe wird direkt auf den Penis gesetzt und erzeugt durch ein Vakuum einen Blutstau im Penis, welcher diesen erhärten lässt. Ein Gummiring, welcher an der Penisbasis angebracht wird, erhält die Erektion aufrecht.
- Schwellkörperimplantate
Wenn die zuvor genannten Möglichkeiten nicht erfolgreich waren oder Sie diese nicht wünschen, können frühestens ein Jahr nach Operation Implantate eingesetzt werden, die eine Erektion ermöglichen.
STRAHLENTHERAPIE
Ebenso wie eine Operation stellt die Bestrahlung, oder auch Radiotherapie, eine erfolgversprechende Behandlungsmethode dar. Bei dieser Therapie bleibt Ihre Prostata erhalten. Die Strahlentherapie kann beim Prostatakarzinom mit zwei verschiedenen Methoden erfolgen:
Teletherapie: die Bestrahlung einer Tumorregion erfolgt von außen, wobei die Strahlenquelle 80-120cm von der Körperoberfläche entfernt ist.
Brachytherapie: umschreibt eine Kurzdistanztherapie, bei der mit verschiedenen Techniken eine vorübergehende oder permanente Applikation sogenannter Radionuklide direkt an Organen oder Geweben erfolgt.
Für die Teletherapie werden meistens sogenannte Linearbeschleuniger genutzt. Diese können auch Tumore, die in der Tiefe des Körpers gelegen sind erreichen und bestrahlen. Durch die immer fortschreitende Entwicklung der Geräte werden Nachbarorgane und die Hautoberfläche weitestgehend geschont. Um das Strahlenfeld zu ermitteln, erfolgt in der Strahlentherapiepraxis ein sogenanntes Planungs-CT. Eine sorgfältige Bestrahlungsplanung ist Voraussetzung dafür das „Ziel“ genau zu treffen und umliegendes gesundes Gewebe weitestgehend zu schonen. Das verringert die möglichen Nebenwirkungen. Gleichzeitig ermittelt der Strahlentherapeut die nötige Energiedosis mit der bestrahlt wird. Diese wird in „Gray“ angegeben. Dabei wird eine Gesamtdosis errechnet, die dann fraktioniert über mehrere Sitzungen appliziert wird.
Die Brachytherapie (brachys = griechisch kurz) wird heutzutage nur noch sehr selten angewandt. Hierbei wird die Strahlenquelle in Applikatoren in ein hohles Organ (z.B. Enddarm, Scheide, Gebärmutter, Speiseröhre) oder direkt ins Gewebe (v.a. bei Brustkrebs oder HNO-Tumoren) eingebracht, von denen die Strahlung abgegeben wird. Die Reichweite der Strahlung ist sehr gering und dringt nur wenige cm ins Gewebe ein. Im gewünschten Gebiet ist die Strahlenbelastung damit sehr hoch, im umgebenden gesunden Gewebe hingegen nur schwach. Nach Beendigung der Bestrahlung werden die Applikatoren wieder entfernt.
Die Beschwerden, die während oder nach der Strahlenbehandlung auftreten können, hängen von der Art der Strahlentherapie und dem Umfang der Bestrahlung ab.
Schleimhautentzündungen
Bei einer Bestrahlung im Beckenbereich kann es zu Schleimhautentzündungen in der Blase kommen. Typische Beschwerden sind häufiger Harndrang bei leerer Blase, wodurch nur geringe Urinmengen ausgeschieden werden. Diese Beschwerden können medikamentös behandelt werden. Ihr Arzt wird auch prüfen ob Bakterien für die Symptome verantwortlich sind. Gegebenenfalls wird dann eine Antibiotikatherapie eingeleitet.
Sie selbst sollten auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten und Getränke zu sich nehmen, die harnfördernd wirken. Gut eignen sich z.B.: Brennnessel-Tee, Sencha-Tee oder Blasen- und Nierentee. Eine Flüssigkeitszufuhr von 2-3 Litern pro Tag ist empfehlenswert.
Durchfall (Diarrhoe)
Sollten Sie während ihrer Therapie unter Diarrhoen leiden, achten Sie möglichst auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und trinken Sie ca. 3 Liter täglich. Gerne können Sie dafür auf Fruchtsäfte zurückgreifen, sollten diese aber 1:1 mit Wasser verdünnen. Die Säfte enthalten Kalium. Ein Elektrolyt, dass Sie bei Durchfällen vermehrt ausscheiden. Sie können zusätzlich eine kleine Menge Kochsalz in Ihr Getränk geben.
Außerdem sollten Sie häufig kleine Mahlzeiten essen und dabei fette, blähende Nahrungsmittel meiden. Greifen Sie auch hier lieber zu Nahrungsmitteln, die reich an Kalium sind (Bananen, Aprikosen, Kartoffeln etc.).
Äpfel enthalten den Ballaststoff Pektin, der die Verdauung unterstützt. Im geriebenen Zustand wird der Apfel bekömmlicher für den Verdauungstrakt. Das Pektin quillt im Darm auf und bindet dadurch überschüssige Flüssigkeit, wodurch der Stuhl fester wird. Gleichzeitig legt sich Pektin wie ein schützender Film an die Darmwand und regt die Darmperistaltik an. Am meisten Pektin befindet sich in und direkt unter der Schale, weswegen die Schale unbedingt mit gerieben werden sollte. Greifen Sie also auf unbehandelte Äpfel in Bio-Qualität zurück. Alternativ können Sie sich Aplona-Pulver aus der Apotheke besorgen.
Ebenfalls empfehlenswert sind klare, salzhaltige Suppen wie Hühner- oder Rindfleischsuppe.
Ist von Ihrem Arzt ausgeschlossen, dass es sich um infektionsbedingten Durchfall handelt, kann dieser Ihnen zur Linderung Lopedium verschreiben.
Bei infektionsbedingtem Durchfall können Sie die sogenannte Morosche Karottensuppe kochen (benannt nach Ernst Moro) und über den Tag verteilt essen. Diese besteht nur aus Karotten, Wasser und Salz. Werden Karotten lange gekocht, bilden diese bestimmte Zuckermoleküle (Oligosaccharide), die sich an die Darmwand anheften. Dadurch können sich Bakterien, Viren etc. dort nicht mehr ansiedeln und werden schneller ausgeschieden. Außerdem enthalten Karotten Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe.
Rezept Morosche Karottensuppe:
Zutaten:
500g Karotten
1 Liter Wasser
1 TL Salz
Etwas abgekochtes Wasser oder Fleischbrühe zum Auffüllen
Zubereitung:
Karotten schälen und klein schneiden
1 Liter Wasser zum Kochen bringen und die Karotten darin für 1,5-2 Stunden köcheln lassen,
Anschließend pürieren und die Suppe wieder mit dem abgekochten Wasser oder der Fleischbrühe auf einen Liter auffüllen (die Konsistenz sollte wie dicke Buttermilch sein).
Salz zugeben. Fertig!
Hautrötungen (Strahlendermatitis)
Unter der Strahlentherapie kann es zu einer entzündlichen Reaktion der Haut kommen, da nicht nur das Tumorgewebe, sondern auch das umliegende Gewebe bestrahlt wird. Durch gezielte Hautpflege können Sie die Nebenwirkungen mindern.
Sprühen Sie das bestrahlte Hautareal großzügig, mehrmals täglich mit einem Lavendel Hydrolat ein. Sparen Sie dabei die Markierung und die Klebefolie aus. Das Lavendel Hydrolat darf bis zu 2 Std. nach der Bestrahlung und 4 Std. vor der nächsten Bestrahlung nicht verwendet werden! An bestrahlungsfreien Tagen können Sie zusätzlich 2-3x tgl. nach Anwenden des Hydrolats 4-6 Tropfen der Pflegeölmischung „Mischung 8“ verwenden. Sparen Sie auch hier die Markierung und die Klebefolie aus.
Sie können auch Puder oder nicht wärmestauende Cremes (z.B. Radioderm, Bepanthen, Calendula) bis zu 2x tgl. dünn auftragen. Ihre Hautpflegemittel dürfen allerdings auf keinen Fall metallhaltig sein!
Bei beginnender Hautrötung sollten Sie Ihren behandelnden Arzt informieren. Die betroffenen Stellen können Sie 2-3x tgl. mit lauwarmem Wasser und evtl. alkalifreier Seife waschen und trockentupfen. Zusätzlich das gerötete Areal kühlen. Solange die Hautrötung trocken ist und nicht nässt, können Sie Bepanthenol auftragen. Sollte die Rötung sich verschlimmern, sogar anfangen zu nässen oder offene Wunden auftreten, sollte die Behandlung durch einen Arzt, oder einer Pflegefachkraft, nach Anweisung des Arztes, erfolgen.
HORMONTHERAPIE
Die Hormontherapie kommt zum Einsatz, wenn das Prostatakarzinom bereits gestreut und Metastasen gebildet hat. In solchen Fällen sind örtliche Behandlungen nicht mehr ausreichend und es muss auf eine Therapie ausgewichen werden, die auf den gesamten Körper wirkt (systemische Behandlung).
Die Hormontherapie unterbindet die Bildung des Hormons Testosteron, das die Entwicklung und Funktion der Geschlechtsorgane steuert. Prostatakarzinome „ernähren“ sich vom Testosteron und wachsen dadurch. Mit dem Entzug des Hormons wird das Wachstum der Krebszellen gehindert.
- Operative Kastration (abgelöst durch die chemische Kastration)
- LHRH-Analoga und LHRH-Antagonisten (chemische Kastration)
- Antiandrogene
Bei der operativen Kastration wird das hormonaktive Hodengewebe entfernt. Sie kann nicht rückgängig gemacht werden.
Bei der chemischen Kastration wird die Produktion des Hormons LHRH unterdrückt, das für die Produktion des Testosterons verantwortlich ist. Mit Absetzen des Medikaments, nimmt der Körper die Produktion wieder auf.
Bei den Antiandrogenen gibt es zwei Gruppen. Die eine sorgt dafür, dass die Krebszellen das Hormon Testosteron nicht mehr aufnehmen können. Die Testosteronproduktion bleibt jedoch erhalten. Die andere Gruppe sorgt dafür, dass die Krebszellen das Testosteron nicht mehr aufnehmen können und hemmt gleichzeitig die Bildung des Testosterons im Hoden.
Welche der Hormontherapien für Sie infrage kommt, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.
Hitzewallungen
Hitzewallungen sind eine häufige Nebenwirkung unter Hormontherapie. Sie treten meistens plötzlich und unerwartet auf, dauern wenige Minuten an und können mit Schweißausbrüchen einhergehen. Letzteres kann die Lebensqualität beeinträchtigen.
- Zweckmäßige Kleidung, u.a. Funktionskleidung, Baumwolle oder Leinen
- Kühlung verschaffen (frische Luft, kühle Getränke, Eiswürfel)
- Mögliche Auslöser meiden (z.B. Stress, Alkohol)
- Körperliche Aktivität reduziert Stress und stabilisiert die Durchblutung
- Entspannungsübungen wie Yoga, autogenes Training reduzieren ebenfalls Stress
- Salbeiextrakt oder Salbeitee haben einen hemmenden Einfluss auf Schweißdrüsen und können deren Tätigkeit reduzieren
- Cyproteronacetat (CPA) (verschreibungspflichtiges Medikament gegen Hitzewallungen)
Gynäkomastie
Die Gynäkomastie ist eine Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen. Diese entsteht unter der Hormontherapie, da die Bildung des Testosterons gehemmt wird.
Wenn sie unter Gynäkomastie leiden und diese ihre Lebensqualität einschränkt, sprechen Sie mit ihrem Urologen, ob eine Bestrahlung der Brust infrage kommt.
CHEMOTHERAPIE
Die Chemotherapie zählt, wie die Hormontherapie auch, zu den systemischen Therapien und kommt heutzutage nur noch in seltenen Einzelfällen zum Einsatz.
Mithilfe von chemischen Substanzen, den Zytostatika, greift die Chemotherapie in die aktive Zellteilung des Tumors ein und verhindert so eine Ausbreitung (griech. Kytos = Zelle; statikos = zum Stehen bringend). Sie wird in Form von Tabletten oder Infusionen verabreicht. Infusionstherapien werden in der Regel ambulant durchgeführt.
Tumorzellen haben meist eine sehr hohe Teilungsgeschwindigkeit, weswegen sie sich häufiger in Teilungsphasen befinden als normale Körperzellen. Das macht Tumorzellen anfälliger für die Wirkung von Zytostatika. Die Wirkstoffe verteilen sich im gesamten Körper und somit können bereits verstreute Tumorzellen aufgespürt und zerstört werden.
Ziel der Chemotherapie ist es, ihre Lebenserwartung zu erhöhen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Quellenverzeichnis
Literatur
Beuth, J. (2017). Gut durch die Krebstherapie: Wie Sie Nebenwirkungen und Beschwerden lindern (1. Auflage, vollständige Taschenbuchausgabe). Goldmann: Bd. 17681. Goldmann.
Margulies, A. (2017). Onkologische Krankenpflege (6th ed.). Springer Berlin / Heidelberg. livivo.idm.oclc.org/login=https://ebookcentral.proquest.com/lib/zbmed-ebooks/detail.action?docID=4874824
Stiftung Deutsche Krebshilfe. (2020). Die blauen Ratgeber. Prostatakrebs: Antworten. Hilfen. Perspektiven.