Extrakorporale Kohlendioxidelimination

Innovation auf der Intensivstation: ECCO-Verfahren bei schwerem Lungenleiden

Zur Behandlung von Patienten mit lebensbedrohlichem Lungenleiden setzt das Marien-Hospital als einziges Krankenhaus in der Region Wesel/Kleve ein spezielles Beatmungsverfahren ein. Bei der extrakorporalen Kohlendioxidelimination wird Kohlendoxid aus dem Blut herausgezogen. Diese Elimination von CO2 durch medizinische Systeme außerhalb des Körpers trägt den Namen ECCO.

Die hochmoderne, 2017 in Betrieb genommene Intensivstation des Marien-Hospitals bietet die baulichen und technischen Voraussetzungen zur Anwendung dieser besonderen Form der Dialyse, über die üblicherweise nur Universitätskliniken verfügen. Neben der Apparatur ist rund um die Uhr eine spezielle Betreuung der Patienten durch erfahrenes und geschultes Fachpersonal in Medizin und Pflege erforderlich. Anästhesisten und Pneumologen arbeiten hier Hand in Hand. Auch diese Bedingungen sind auf der Intensivstation des Marien-Hospitals erfüllt.

Wesentliche Schritte zur ECCO-Anwendung sind:

  • Lungenprotektive Beatmung
  • Vermeidung eines Volutraumas und Atelektraumas (PEEP)
  • Vermeidung von invasiver Beatmung

Die – medikamentös unterstützte – Behandlung hängt von Vorerkrankungen, genetischen Besonderheiten und weiteren individuellen Faktoren des Patienten ab.

Das ECCO-Verfahren kommt nur bei schwersten Erkrankungen der Atmungsorgane zum Einsatz, etwa dem Lungenversagen (ARDS - Acute Respiratory Distress Syndrome). In solchen Fällen besteht ein mangelhafter Gasaustausch, so dass der Entzug der „alten Luft“ ein extremes Aufblähen der Lunge überflüssig macht. Untersuchungen zeigen, dass die Überlebensrate bei schwer lungenkranken Patienten durch die Anwendung von ECCO erheblich gesteigert werden kann.