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Kinder- und Jugendpsychiatrie erweitert ihr tagesklinisches Angebot um fünf Behandlungsplätze

Nach Bewilligung von insgesamt 20 Tagesklinik-Plätzen durch die Bezirksregierung freut sich das Team der Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPP), an der Dinslakener Landstraße in Wesel eine weitere Behandlungsgruppe für Jugendliche eröffnen und damit das Angebot erweitern zu können.

Im dritten Obergeschoss des Gebäudes, in dem die Tagesklinik seit 2005 untergebracht ist, stehen künftig fünf zusätzliche Behandlungsplätze zur Verfügung. Insgesamt verzeichnete das Gesundheitssystem schon zu Beginn des Jahres und insbesondere mit der dritten Welle der Covid 19-Pandemie im Frühsommer 2021 einen weiteren deutlichen Zuwachs an Behandlungsbedarf für Kinder und Jugendliche. „Bei Fortdauer der hohen Belastung in den Familien brachen nach und nach die Ressourcen weg“, sagt Chefärztin Dr. Stephanie Boßerhoff (Foto, r.).

Corona lässt Zahl der Behandlungen steigen

Claudia Vogt (Foto, l.), ärztliche Leiterin der KJPP, ergänzt: „Unter den corona-bedingten Belastungen sind die ohnehin langen Wartezeiten für psychotherapeutische Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen noch einmal deutlich gestiegen, ebenso für die tagesklinische Behandlung. Außerdem werden die  stationären Behandlungsplätze stark angefragt, und auch Kriseninterventionen haben deutlich zugenommen.“

„Es ist ein großes Glück, dass wir in diesen schwierigen Zeiten für Kinder, Jugendliche und Familien den Ausbau der Tagesklinik vorantreiben konnten und dem steigenden Bedarf nach Versorgung der psychisch Belasteten und Erkrankten besser gerecht werden können“, ergänzt Johannes Hartmann, Geschäftsführer des Marien-Hospitals und der pro homine.

Orientiert an der Therapie DBT

Mit der nun neu eröffneten, an der Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) orientierten Therapiegruppe soll emotional labilisierten Jugendlichen ein ergänzendes Angebot gemacht werden. Das Konzept für die neue Gruppe hat Oberärztin Nicole Kühl (Foto, M.), Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und spezielle Psychotraumatherapie, mit dem Team erarbeitet.

Nicht nur im Kreis Wesel, auch europaweit bildet sich der Trend ab, dass besonders Depressionen, Angsterkrankungen, Ess-Störungen und psychosomatische Beschwerden zunehmen. Nach einer Studie der Uni Hamburg (COPSY II, Fr. Prof. Ravens Sieberer) sind insbesondere solche Familien besonders betroffen, deren soziale Rahmenbedingungen weniger stabil sind und die somit  gegenüber Belastungen weniger „Schutzkräfte“ / Resilienzen aufbauen können.