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Innovation durch Robotik und neue Impulse: Dr. Heiko Rüttgers übernahm Chefarzt-Position der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Handchirurgie

Dr. Heiko Rüttgers ist seit Jahresbeginn 2025 Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Handchirurgie im Marien-Hospital. Er möchte insbesondere die roboterassistierte Knie- und Hüftendoprothetik voranbringen. Hier ist das Marien-Hospital europaweit Vorreiter.

Dr. Heiko Rüttgers wechselte vom St. Willibrord-Spital Emmerich nach Wesel und löste hier Dipl. med. Olaf Schmidt ab, der nun als leitender Arzt in der chirurgischen Praxis des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) im engen fachlichen Austausch mit der Klinik die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung stärkt.

Marien-Hospital ist Vorreiter in Europa: roboterassistierte Knie- und Hüftendoprothetik  

„Ich freue mich darauf, mit meinem Team die orthopädische und unfallchirurgische Versorgung in Wesel auf dem höchsten Niveau fortzuführen und insbesondere technologisch und methodisch weiterzuentwickeln“, betont Dr. Rüttgers. Vor allem in der Endoprothetik haben er und sein Team viel vor. Dazu zählt an erster Stelle die Einführung der roboterassistierten Knieprothesen und der roboterassistierten minimalinvasiven Hüftprothesen. Dafür steht der Abteilung eines der aktuell modernsten Robotersysteme zur Verfügung, mit dessen Vorgängermodell Dr. Rüttgers bereits seit über zwei Jahren beste Ergebnisse erzielt hat (insgesamt über 1000 Knie-Endoprothesen). Das neue System wurde im Marien-Hospital nun erstmals in Europa implementiert. 

Der Hightech-Roboter ApolloTM stammt aus den Entwicklungslabors des britischen Medizintechnik-Unternehmens und Endoprothesen-Herstellers Corin. Dr. Rüttgers weist auf den entscheidenden Vorteil hin: Neben der optimalen Position für die Verankerung der Prothese im Knochen berücksichtigt der Roboter auch die Bandspannung in allen Bewegungsabläufen. Dies ist entscheidend für ein sicheres Beugen und Strecken des künstlichen Gelenks ohne Stabilitätsverlust. Im Ergebnis kommt der Patient nach dem Eingriff erheblich besser mit seinem Gelenk zurecht – und ist deutlich zufriedener mit dem künstlichen Knie. 

Patienten profitieren von höchster Präzision 

Der Roboter ermöglicht dem Operateur eine besonders hohe Präzision. Er führt die Hand des Arztes, ohne ihm das Heft aus der Hand zu nehmen. Die Arbeitsschritte – zum Beispiel Sägeschnitte am Knochen – kann der Roboter aufgrund digitaler Berechnungs- und Steuerungssysteme mit höchster Genauigkeit ausführen. Bevor diese Sägeschnitte vorgenommen werden, kann der Operateur diese virtuell durchspielen und so das Ergebnis bereits im Vorfeld überprüfen. Das Besondere an diesem System aber ist die digitale Messung der Bandspannung. Die Technik erstellt ein virtuelles Modell des Kniegelenks und berechnet in Echtzeit, welchen Belastungen der Bandapparat ausgesetzt ist. Auf Grundlage dieser Daten errechnet das System mit einer Genauigkeit, die das Menschenmögliche weit übertrifft, wo der Arzt die Säge ansetzen und welche Prothesengröße er wählen muss. Dies geschieht während der laufenden OP und gänzlich ohne zusätzliche strahlenbelastete Bildgebung. Damit wird das Komplikationsrisiko erheblich gesenkt, die Nachbehandlungsdauer verkürzt und das individuelle Bewegungsgefühl des Patienten deutlich verbessert. 

Virtuelles Modell vom Knie

Schon bei der Planung des Eingriffs kommt Hightech zum Einsatz: Durch ein Abtasten von knöchernen Orientierungspunkten wird ein dreidimensionales virtuelles Modell des Knies erstellt („bone morphing“). Dies ermöglicht es dem Operateur, präzise zu planen, in welcher Position das Implantat optimal verankert werden kann. Außerdem lässt sich mit dem Modell das Einsetzen und Kombinieren von verschiedenen Prothesenbestandteilen während der OP simulieren. Durch diese Präzisionsprozesse lassen sich bei der Positionierung der Prothese unter Beachtung der individuellen Bandspannung die entscheidenden Prozentpunkte herausholen, um das künstliche Gelenk am Ende zu perfektionieren. Der Eingriff dauert in der Regel nur zehn Minuten länger als eine herkömmliche Gelenkersatz-OP am Knie, insgesamt etwa 65 Minuten – ein geringer zusätzlicher Zeitaufwand, von dem der Patient auf jeden Fall profitiert.

Gerade jüngere Patienten (letztlich jedoch alle) haben Vorteile von der Robotertechnologie. Denn durch die höhere Präzision wird auch die Standzeit, also die Lebensdauer der Endoprothese, verbessert. Dadurch kann vielen PatientInnen ein späterer Austausch des künstlichen Gelenks erspart bleiben. Hinzu kommt: Durch die hohe Passgenauigkeit und schonende OP-Verfahren können die Patienten nahezu alle Sportarten ausüben, die sie bereits vor der fortgeschrittenen Arthrose-Erkrankung gemacht haben. 

Erfahrener Chefarzt, umfangreiches Leistungsspektrum

Chefarzt Dr. Heiko Rüttgers (54) ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, Chirurgie mit dem Schwerpunkt Unfallchirurgie sowie Facharzt für Handchirurgie. Unter seiner Leitung behandelt die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Handchirurgie Patientinnen und Patienten mit verschleißbedingten Erkrankungen und unfallbedingten Verletzungen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparates sowie deren Folgezustände. Dies beinhaltet sowohl die konservative Behandlung mit zeitgemäßen Hilfsmitteln (z.B. moderne Kunststoffverbände) als auch bewährte und innovative operative Verfahren nach dem aktuellen medizinischen Wissensstand. 

Zertifizierte Zentren

Angeschlossen sind ein Endoprothetikzentrum (EPZ), ein Regionales Traumazentrum zur Versorgung von Verletzten rund um die Uhr und – gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie – ein Alterstraumatologisches Zentrum (ATZ), in dem den besonderen Bedürfnissen und Therapieaufwendungen älterer verunfallter Patienten mit ihren Nebenerkrankungen Rechnung getragen wird. Alle Zentren sind nach den Vorgaben der entsprechenden Fachgesellschaften zertifiziert.