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CPU erneut zertifiziert: Spezialabteilung gewährleistet qualitätsgeprüfte Versorgung bei Verdacht auf Herzinfarkt

Für die zügige und umfassende Versorgung von Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt hat das Marien-Hospital eine Chest Pain Unit (CPU) nach amerikanischem Vorbild eingerichtet, die jetzt erfolgreich zum dritten Mal nach 2014 zertifiziert wurde.

Mit dem Siegel bestätigt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, dass die Spezial-Abteilung nach festen Qualitätsstandards und Strukturen arbeitet. „Die Überprüfung ist ohne Beanstandungen gelaufen“, freut sich die kardiologische Chefärztin Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher (Foto, mit Oberarzt Dr. Andreas Fehér, Leitender Arzt der CPU). Mit dem ebenfalls zertifizierten Cardiac Arrest Center (Behandlung von wiederbelebten Patienten) erfüllt die kardiologische Abteilung somit alle vorgegebenen Strukturen für die Notfallversorgung von Herz- Kreislauf-Patienten.

Vier Überwachungsplätze

Das Marien-Hospital hält auf der Intensivstation vier CPU-Überwachungsplätze für Patienten mit unklaren Brustschmerzen vor. „Bei Verdacht auf einen Infarkt ist jede Minute kostbar, denn der beschädigte Herzmuskel stirbt binnen sechs Stunden ab“, erklärt Prof. Tiefenbacher. Deshalb werden diese Patienten ohne „Warteschleife“ in der Notaufnahme direkt in der CPU untergebracht. Per Monitor werden kardiologisch relevante Werte aufgezeichnet, vor allem der Herzrhythmus. Hinzu kommen EKG und die Ermittlung eines bestimmten Blutwertes, mit dem sich ein Infarkt nachweisen lässt. Wenn sich der Verdacht bestätigt, wird der Patienten ohne Zeitverlust im Herzkatheterlabor untersucht, wo möglicherweise ein Stent gesetzt werden muss, der das Blutgefäß dauerhaft erweitert.

Haben die Brustschmerzen andere Ursachen, erfolgen unmittelbar weitere Untersuchungen per Ultraschallverfahren oder Bildgebungen mittels CT oder MRT. Je nach Befund wird der Patient dann auf die Intensivstation verlegt, auf einer Normalstation aufgenommen oder zeitnah nach Hause entlassen. Die CPU ist eine Einheit mit einem hohen Patientenaufkommen, da schnellstmöglich die richtige Diagnose gestellt werden muss. „Nicht selten wird die CPU dreimal an einem Tag neu belegt“, beschreibt Dr. Andreas Fehér, Oberarzt der Kardiologie und Leitender Arzt der CPU, den „Durchlauf“ der Spezialeinheit.

Im Marien-Hospital stehen zwei Herzkatheterlabore rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung.  Mit Kernspintomografie, Computertomographie sowie Herz-Ultraschall erfüllt das Krankenhaus weitere Bedingungen für eine zertifizierte CPU. Ein kardiologischer Oberarzt ist stets vor Ort bzw. in Rufbereitschaft.

Seminar am 16. November

Zu den Merkmalen der CPU zählen auch ein spezielles Ausbildungskonzept für die Mitarbeiter der kardiologischen Abteilung sowie Schulungen aller an Reanimationen beteiligten Mitarbeiter des Hauses. Um die Öffentlichkeit für Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen, findet auch 2024 – wie jedes Jahr – im Rahmen der bundesweiten Herzwoche der Deutschen Herzstiftung am Samstag, 16. November, ab 10 Uhr im Nikolaus-Stift in Wesel ein Seminar mit Reanimationstraining statt.